Julian Gruner aus Rauden
Veröffentlicht am: 26.02.2025 Aufgenommen am: 28.01.2025 Dauer: 1h 25min
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Worum gehts?
In dieser Episode von ’s menschelt spricht Romy mit Julian Gruner, einem leidenschaftlichen Koch mit Wurzeln in Uhyst. Seine Reise führte ihn durch verschiedene Städte und Sterneküchen – von Stuttgart über München bis Dresden – bevor er sich entschied, in seine Heimat zurückzukehren und in Rauden zu leben und zu arbeiten.
Julian erzählt, wie er in Uhyst aufgewachsen ist und seine Kochlehre in Stuttgart begann. Er gibt spannende Einblicke in die Welt der Spitzengastronomie und berichtet von den Herausforderungen, die das Arbeiten in der Sterneküche mit sich bringt. Besonders wichtig ist ihm die Qualität der Zutaten: Frisch, hochwertig und mit viel Liebe verarbeitet – das ist sein Anspruch an gutes Essen.
Doch das Leben als Koch bedeutet oft lange Arbeitszeiten und wenig Raum für Privates. Julian spricht offen über seine Entscheidung, nach Rauden zurückzukehren, um mit seiner Familie das Landleben zu genießen. Er erzählt, wie er die Vorteile eines ruhigeren Alltags schätzt und warum er sich bewusst für eine Zukunft in der Heimat entschieden hat.
Gemeinsam mit Romy diskutiert er die Chancen und Herausforderungen der regionalen Gastronomie. Er sieht großes Potenzial in einer engeren Zusammenarbeit zwischen lokalen Produzenten und Küchenteams, um hochwertige Lebensmittel direkt in die Küche zu bringen. Seine Vision: Die Region kulinarisch beleben, nachhaltige Konzepte fördern und jungen Menschen zeigen, wie attraktiv das Leben und Arbeiten auf dem Land sein kann.
In der zweiten Hälfte des Gesprächs taucht Julian tief in seine kulinarischen Inspirationen ein. Er spricht über saisonale und regionale Zutaten, die Kunst des kreativen Kochens und verrät, worauf es in der Küche wirklich ankommt. Für ihn ist Kochen mehr als nur ein Handwerk – es ist eine Leidenschaft, die sich in jedem Gericht widerspiegelt.
Diese Episode nimmt euch mit auf eine Reise durch Julians kulinarische Welt – von der Sterneküche bis zum einfachen, ehrlichen Essen. Es geht um Gemeinschaft, Familie und darum, wie man seine Leidenschaft lebt, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
SPRECHER IN DIESER FOLGE

Romy
Julian
Interessante Links zur Folge
- Wikipedia Rauden
- Rauden Informationen auf der Webseite der Gemeinde Boxberg/O.L.
- Gruners Landhaus
- München Restaurant Dahlmeyer
- Andy Schweiger
-
Youtube Playlist Rauden
- Uhyster SV - Startseite
Allgemeine 's menschelt Links
Kapitelbilder
Zu dieser Episode von „'s menschelt“ gibt es ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecherzuordnung.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt. Bei den Hauptfolgen werden wir so gut wie möglich versuchen, das Transkript nachzubearbeiten. Es kann aber auch immer sein, dass wir dafür keine Zeit hatten. Der automatisierte Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort.
Transkription der Episode anzeigen
Es war auch gut so. Es war nicht ganz so schlecht, im Nachhinein auch einfach
mal von zu Hause weg zu sein.
Komfortzone verlassen quasi. Oder Kraftbrühe nennt man es dann.
Ich mache aus der Brühe eine Kraftbrühe auf Französisch Consumé.
Ab und zu bin ich nicht so in Redelaune.
Also ich bin durchaus immer noch eher in dem Trott Gemeinde Uhyst.
Und das betrifft halt diese vier Ortsteile.
Und wenn hier der Lkw, ich sage jetzt mal, entgegenkommt, der weicht hier aus
und fährt auf der Wiese drüber.
So und hier steht eigentlich das Kind. Ich habe mich jetzt erst mal dabei erwischt,
wie man sich doch nach jedem Auto, was ja durchfährt, umdreht.

Ja,
heute unterwegs in Rauden mit Julian Gruner.
Hallo.

Herzlich willkommen bei unserem Podcast, 's menschelt.
Ja, wir gehen einfach mal so ein bisschen durch Rauden. Julian meinte gerade,
dass es nur eine Straße gibt, aber vielleicht finden wir ja noch ein paar kleine
Wege, die auch interessant sein könnten.
Ein paar Wege werden wir finden, mal gucken, vielleicht nehmen wir einfach ein
Stück Mönau mit, ist ja nicht.

Liegt ja nah dran.
Genau.

Ja, du bist nicht aus Rauden, hast du gesagt.
Nee.

Wo kommst du denn her?
Aus Uhyst. Also, ja, ursprünglich Uhyst da, genau. Genau.
Und in Rauden halt wieder zugezogen mit der Frau, nachdem wir so ein bisschen
unsere Lehren-Wanderjahre abgeschlossen hatten.
Genau. Hat sie uns hier wieder her verschlagen, weil meine Frau eben im Grunde aus Rauden kommt.

Okay. Und was heißt genau Lehr- und Wanderjahre?
Ich habe 2001 meine Schule beendet, normal, und habe dann quasi eine Kochlehre
angefangen bei Stuttgart.

Warum bist du nach Stuttgart gegangen? Gab es hier nichts?
Ja, irgendwo war es halt so, komm, wie damals war es noch so,
geh lieber erstmal investen, weil es einfach lukrativer ist.
Arbeit ist es selber, aber es wurde besser bezahlt, so ganz einfach.
Zumindest war der Glauben so.
Und es hat auch relativ gleich geklappt mit der Ausbildung und es war auch gut
so es war nicht ganz so schlecht im Nachhinein auch einfach mal von zu Hause
weg zu sein Komfortzone verlassen quasi Komfortzone verlassen? Genau Sehr schön,
Ja, und wie das dann aber im Koch so ist, man macht die Ausbildung,
vielleicht bleibt man noch ein bisschen im Lehrbetrieb und dann schaut man sich
ja immer mal die anderen Restaurants an, was die so machen oder Hotels, wie auch immer.
Und das habe ich gemacht, war dann ein bisschen unterwegs in München, nochmal in Dresden.
Dann wegen der Frau, weil wir uns dann halt quasi kennen und lieben gelernt
haben, wieder zurück nach München.
Und irgendwann waren wir dann so weit, dass wir sagen, jetzt wäre hier vielleicht
der richtige Augenblick, das in München wieder abzubrechen und nach Hause zu
kommen, was der Hauptausschlag eben auch war, dann eben die Kinder.

Ja.
Weil wir doch eben gemerkt haben, dass ja so ein Opa und Oma in der Nähe ist nicht schlecht.

Ja.
Da kommt man dann schon in der Stadt an seine Grenzen. Also aus logistischen Dingen. Genau.
Und ursprünglich hat man es auch dann eben schon, ich sage es mal,
in unserer Familienplanung mal so verständigt, es wäre schon schön,
wenn sie hier in die Schule gehen. Also der Plan war so oder so da.
Das war so unser Minimalziel, das wir mal hatten. Ist ein bisschen eher geworden, war auch okay. Genau.

Wie meinst du, ist es ein bisschen eher geworden? Die Kinder sind eher angekommen als geplant?
Nein, naja, der Kleine war gerade dann in fünf Monaten alt, als wir dann wieder
hergezogen sind und die Mona war drei.
Also das meine ich nur, wenn spätestens zur Schule ist, wäre er quasi mit sechs
gewesen. So meine ich das.

Und was hast du in der Ferne so für Restaurants oder Hotels gesehen und welche
Erfahrung hast du damit genommen?
Eigentlich war es tatsächlich überall ganz unterschiedlich. Ich habe eine grundsolide
Ausbildung genossen, was das Kochen betrifft.
Also es wurde frisch gekocht, es wurde selbst gekocht.
Alles von Brühen und Soßen, keine Pilberchen verwendet, wie man so schön sagt.
Aber auch im relativ großen Stil. Also es war schon ein Hotel so und jedes Wochenende
hatten die so Pauschalreisen angeboten. Da sind so 450 bis 500 Leute eben durch
das Hotel gewackelt, plus unter der Woche halt viele Tagungen.
Und so in der Größenordnung war das halt.
Und eben aber auch schon mit à la carte Betrieb, mit einem Buffetbetrieb,
was man gemacht hat für Familienfeiern.
Die hatten noch ein Blockhaus da, separat, und da haben viele Hochzeiten und
alles sowas stattgefunden, was wir eben mit bekatert haben.
So, und dann ...
Habe ich mir halt gedacht, ja komm, dann machen wir mal wieder ein bisschen
höher. Höherwertige Gastronomie, sage ich mal, was Essen betrifft.

Aber ist Frischkochen nicht schon hohe Gastronomie?
Ja, aber nennen wir mal von den Produkten her.
Gehen wir mal so und noch mal feiner. Also ich kann eine Brühe kochen,
aber ich kann auch eine Brühe kochen, indem ich sie zwei- oder dreimal ansetze.
Und so holt man immer mehr Geschmack raus, ähnlich bei Soßen und alles sowas.
Der Grund, die Grundbasis war da, aber dann kommen die Feinheiten,
was eben, ich sage mal, den Unterschied macht zu der Wirtschaft und zu der zwei,
drei Sterne Gastronomie.

Aha.
Genau. Und eben andere Produkte, also so ein Kaviar oder eine Stopfleber finde
ich ja dann einfach nicht.
Da muss ich dann schon woanders mal hingehen.

Ja.
Und dann bin ich noch in München, habe ich dann angefangen im Restaurant Dahlmeier,
also quasi in dem Kaffeehaus.
Genau, die haben halt nicht nur Kaffee, sondern die haben wir da einen riesen
Feinkostladen plus Caterer plus dieses Restaurant.
Und das war ganz gut und die hatten damals vor, in der Zeit in der ich kam,
schon geplant, ach hey, wir wollen unser Restaurant jetzt auch noch mal aufwerten,
obwohl es das schon wirklich sehr wertig war.
Wir wollen jetzt eben auch den Stern kriegen und dann gab es eine kurze Umbauphase
und dann ging es los. Und dann habe ich tatsächlich in dem im Restaurant meinen
ersten Stern mitgekocht.

Krass.
Genau.

Also du bist Sternekoch jetzt?
Nein, ich habe nur in einer Sterneküche gearbeitet. Sternekoch ist nur der Küchenchef.
Weil man macht ja im Grunde genommen das, was der sich so denkt.

Okay. Und der Stern geht mit dem Küchenchef, der bleibt auch nicht im Restaurant?
Richtig. Wenn der Küchenchef gehen würde, muss der neue Küchenchef sich wieder
beweisen, dass er es auch kann.
Es sei denn, Küchenchef bleibt natürlich, der den gekriegt hat und muss ihn
aber auch jedes Jahr verteidigen, den Stern. Oder sogar besser machen,
dann gibt es einen zweiten oder einen dritten.

Okay. Und war das für dich Ansporn, selber so einen Stern zu kriegen?
Nee. Also ja, vielleicht anfangs. Aber irgendwann habe ich mir gedacht, ach komm.
Es ist schön, das zu machen und alles gut.
Aber dann irgendwann dachte ich mir, weil es entscheiden ja doch andere Leute
drüber, ob du jetzt Erfolg hast oder nicht.
Irgendwo hatte ich dann immer durch Getuschel und hier und jeder redet.
Und wie die so alle sind, die ganzen Tester.
Ob man sich da vielleicht nicht zu sehr anbiedert.
Das ist ja wirklich dann jeden Tag allerhöchste Konzentration.
Und jeder Teller immer gleich und immer hier und immer. Und kein Fehler.
Und das ist dann irgendwann schon anstrengend.
Und das kommt dazu noch mit einem 15-16-Stunden-Tag, den wir einfach hatten.
Das macht dich dann irgendwann fertig. Und da ist dann irgendwann eben auch kein Platz.
Und die Idee war ja immer da. Irgendwann mal Frauen, Kinder.
Ja, das funktioniert ja nicht, weil von zu Hause hast du nicht viel.

Also du hattest immer den Wunsch, eine Familie zu haben.
Ja, das war eher der ganz große berufliche Erfolg wahrscheinlich.
Aber sicherlich habe ich immer so von Jahr zu Jahr gelebt, so für mich.
Okay, mal gucken, was kommt.
So richtig langfristige Planung war damals nicht so meins.

Wie bist du überhaupt zum Kochen gekommen? Ich meine, das ist ja für einen Mann,
die meisten Küchenchefs sind Köche, also sind Männer.
Aber irgendwie, ja, schon was Besonderes, finde ich.
Ja, na ja, sind wir ja in der Gastronomie aufgewachsen, unsere Familie.
Da wir, das Elternhaus von meiner Mutter ist ja der Gasthof Tralind.
Somit ist ja da schon eine Basic da gewesen. Also man wusste in etwa auch,
was einer wartet, Arbeitszeiten.
Wochenende jetzt frei ist jetzt nicht mehr oder zumindest nicht immer.
Und ich habe das eigentlich schon früh gesagt, Kochen ist cool,
aber ich habe eigentlich keine Lust am Wochenende zu arbeiten.
Das war dann nicht so meins. Und dann gingen da so die Jahre ins Land.
Ich habe, dann kam ja irgendwann die Zeit, wo man sich bewerben müsste überall.
Ach je, was machst du denn jetzt? Und ich habe es.
Und was machst du denn jetzt? Und irgendwann war es so spät,
dass ich sagte, ach komm, dann mache ich jetzt doch erstmal noch das Abitur.
Aber da war ich, was auch gegangen wäre, aber ich war ein bisschen spät dran.
Die Klassen waren schon voll.

Ja.
Und da habe ich gedacht, ach jetzt egal, jetzt bewirb ich doch nochmal als Koch
und dann schauen wir mal, was passiert. Ja und da sind wir.
Eine gewisse Leidenschaft zum Essen und zum Kochen war ja definitiv da und so
ist das dann eben entstanden und hab das auch gemerkt im Nachhinein wirklich
oder auch schnell gemerkt das liegt mir,
das liegt mir besser wie mich jetzt nochmal an den Schreibtisch zu setzen und
in die Schulklasse und mich da,
also ich hab spätestens in der Berufsschule auch, Gottes Willen die fiel mir nicht schwer,
weil ja viel Wiederholung war aber das war doch sehr ermüdend und langweilig.

Ganz einfach Aber gehört zum Kochsein nicht auch dazu, Rezepte zu kreieren,
die niederzuschreiben, eventuell sein Personal anzuleiten, Dienstpläne zu schreiben
oder steht der Koch tatsächlich nur hinterm Herd?
Nö, das gehört dann dazu. Aber wenn man dann natürlich soweit ist,
in diesen Personal anleiten und ausdenken und dann, es gibt ja schon eine relativ
lange Hierarchieliste in so einer Küche.
Kommt jetzt natürlich immer auch ein bisschen drauf an, wie groß sie ist.
Aber der Küchenchef, ja, der ist am Dienstpläne schreiben, der nimmt Bestellungen
entgegen, der macht, also von Kunden Bestellungen entgegen, der schreibt Menüs,
Essenspläne, schickt die raus. So viel am Herd steht ja gar nicht mehr.
Dafür hat er seine Leute da immer, dann kommt der Sous-Chef,
was quasi die linke Hand ist, der steht da mit den Jungs und treibt die da an
in der Küche und muss die da halt versuchen, denen das umzusetzen,
was der da über eben so sich denkt.
Genau, die müssten so das, der Sous-Chef und der Küchenchef,
das sind die, die das Team sind und dann geht das nach unten hin weiter.

Ja, ganz schön viel Verkehr hier, also das hat ich nicht gedacht.
Das ist das, was ich gemeint hab. Aber wirklich besser.
Genau.

Okay. Und auf welcher Stufe hast du gestanden?
Na dann abschließend war ich eben der Zuschiff. Das war dann bei BMW, dem Vorstandscasino.

Casinoerfahrung auch noch?
Richtig.

Mensch, da könnte man ja hier eins aufmachen.
Nee, Casino meine ich jetzt nicht damit, sondern es ist ja, die Arbeiter gehen
in die Kantine und der Vorstand geht ins Casino.
So meine ich das. Aha. Ich habe unter der BMW-Vorstadt, das hat acht,
neun Leute betroffen und für die haben wir halt gekocht und für die oberen Führungskreise. Genau.

Also auch Haute Cuisine, wie man das so schön sagt.
Ja, die hatten alles von Käsespätzle bis Rinderfilet, durften wir uns alles mal ausprobieren.
Die waren da sehr unterschiedlich mit den Geschmäckern.

Und was ist dein liebster Job gewesen, beziehungsweise welches Gericht kochst du am liebsten?
Gibt es tatsächlich keins? Die Frage höre ich oft. Ich habe jetzt auch kein
Lieblingsgerecht, was ich am liebsten esse.
Das ist so total immer abhängig gewesen, auch wie soll ich es sagen.
Früher habe ich immer gesagt, Mensch jetzt so ein Rinderstil.
Das ist toll, das ist lecker, das mag ich.
Mittlerweile brauche ich das gar nicht mehr so oft. Jetzt ist mal wieder so und mal wieder so.
Das ist ganz unterschiedlich bei mir, auf was man gerade gerade so steht und gerne kocht.
Woran das fliegt, ich weiß es nicht.

Also es wechselt tatsächlich?
Ja.

Mit den Jahreszeiten oder mit dem Alter?
Nein, mit dem Alter. Also man weiß dann irgendwann so eine, jetzt bin ich wieder
bei den Käsespätzle, aber weil es mir da so am meisten aufgefallen ist,
da hat es so ein einfaches Gericht, da ein bisschen Mehl, ein bisschen Wasser,
Eierspätzle draus gemacht, Käse rein, fertig,
esse ich mir gerade mehr allen ab, dran, als an eben so einem Riesenbatzenfleisch.

Aha, interessant.
Genau.

Ich habe neulich den Film geguckt, Geliebte Köchin mit Juliette Binoche.
Das ist ein französischer Film. Er spielt vor 200 Jahren oder so.
Und da geht es tatsächlich um dieses Kochen, dieses Kocherlebnis,
also aus Sicht der Köchin.
Und wie du sagst, dass man manche Suppen mehrfach irgendwie oder brühen anders zubereiten kann.
Ich war total fasziniert, wie oft die das geklärt haben.
Also vielleicht erklärst du mal klären, also eine Suppe klären.
Das ist eigentlich ganz einfach. Und zwar ist das so gestanden,
wenn man eine Brühe kocht, ich nehme jetzt einfach mal eine Hühnerbrühe,
mache da mein Huhn rein, kocht es weich, Zwiebeln, Gemüse, Gewürze,
was da alles noch reinkommt.
Und dann wird die durch ein Absieben.
So, und dann hat man eine Brühe, die ja nicht unbedingt ganz klar ist,
sondern die ist immer leicht trüb meistens.
So, hat schon einen guten Geschmack.
Aber so und damit das dann in der höherwertigen Gastronomie gibt es dann nochmal ein Klärfleisch,
Wenn man Hähnchenbrühe haben will, oder Kraftbrühe nennt man es dann.
Ich mache aus der Brühe eine Kraftbrühe auf Französisch Consumé.
Wolfig, halt nochmal Hähnchen.

Du wolfst Hähnchen?
Ja, durch den Wolf lassen. Ah, okay. Also Hackfleisch, Hähnchenhack.

Okay.
So, das kann ich, das wird nochmal ein bisschen mariniert. Je nachdem,
wie ich den Geschmack haben will. Da kommt ein bisschen Rotwein,
Weißwein kann rein in den Cherry.
Nochmal Gewürze, ein bisschen Lorbeer, ein bisschen Salz, Pfeffer. Dies, das.
Und schmeiß das noch mal in meine erkaltete Brühe, die ich schon habe.
Und lass das noch mal ganz, ganz langsam aufkochen.
Und dadurch, durch das Fleischeiweiß, wenn ich genug Fleisch habe,
versteht sich, wenn ich merke, ich habe ein bisschen wenig, dann gibt man auch
gerne mal ein bisschen Eiklar ran.
Und das bindet die Trübschoffe. Und somit wird aus, kann ich aus 10 Liter Suppe,
wo ich vorher den Boden nicht gesehen habe, kann ich dann durchgucken und die
Brühe schmeckt halt noch mal kräftiger,
nochmal intensiver nach Hähnchen, nach was auch immer, in welche Richtung ich das haben will.

Aber wie kann die denn so nach Hähnchen schmecken, wenn ich da auch Ei reingemacht habe?
Ja, das ist ja nur das Eiklar auch, aber das funktioniert.

Interessant. Okay.
Sicherlich ist das aber tatsächlich besser, wenn man das Ei weglässt und genug
Fleisch hat. Keine Frage.
Aber manchmal reicht es halt nicht und dann ist das so ein kleiner Trick.
Ja, komm, zwei, drei Eilklamen rein.
Und ich fütze auch hin.

Hast du dir mal überlegt, ein Kochstudio aufzumachen?
Nee.

Nee, warum nicht? Ich meine, das sind doch coole Tipps, die man...
Ja, keine Frage. Aber wir sind mal wieder bei dem Thema, was wir am Anfang hatten.
Manchmal, wenn ich hier so meinen muffligen Tag habe, das gibt es ja,
ab und zu bin ich nicht so in Redelaune.
Ich habe das mal gemerkt. Wir haben ja auch...
Ich habe ja im Schweiger 2 auch mal gearbeitet, beim Andi Schweiger.
Und die haben eben auch Kochkurse gegeben.

Wer ist Andi Schweiger?
Andi Schweiger ist auch ein Sternekoch aus München, macht auch viel Fernsehen,
hier Kochprofis. Aha. Wer erinnert, kennt ihn vielleicht.
Und da habe ich eine Weile mitgearbeitet. Und der hat auch eine Kochschule,
da haben wir viel Kochschule gemacht zusammen.
Und da habe ich schon gemerkt, so ein bisschen Entertainer muss man da sein. Es ist einfach so.
So, der kann sich da hinstellen und kann eine Stunde lang Monolog halten. Das ist nicht meins.
Hab's dann hier und da schon mal alleine auch gemacht. Aber wenn die Leute nicht
auch mal fragen, tu ich mich schwer.

Ja.
So, und deswegen hab ich, ach komm lass. Wir hatten es jetzt schon ein paar
Mal, dass wir, eins, zwei Sachen hab ich jetzt mal ein bisschen Kochkurs gemacht.
Mal was für Kumpels mit ein bisschen
Gaudi. Mal hier, die Lehrer waren letztens da von der Grundschule.
Ach cool. Habe einen Lehrertag gemacht. Ja, war alles ganz angenehm, alles ganz schick.
Aber es ist halt schon eher für mich dann, ja, ich will nicht sagen Überwindung,
aber liegt mir nicht ganz so im Blut.

Ah, okay. Wie bist du denn dann trotzdem, also ich habe verstanden,
ihr wolltet Familie gründen, deshalb bist du zurückgekommen,
aber wie ist denn dieser Prozess gewesen? Man entscheidet sich ja nicht von
heute auf morgen, ich gehe zurück und dann ist man da.
Du hattest einen coolen Job. Was hat euch schräg schräg dich denn hier erwartet?
Ja, den haben wir gehabt, tatsächlich. Grundlegend waren das dann immer,
es waren mehrere Ideen da. Wie machen wir das?
Also irgendwo war dann mit Kindern auch immer, komm in die Großfahrer von München
nach Dresden oder selbst nach Görlitz. Eigentlich ist es nicht das, was wir dann wollen.
Wir wollten dann schon aufs Land wieder zurück. sind nun mal Dorfkinder.
Und das ist das, was wir wollten, wie auch unsere Kinder aufwachsen sollen.
Hier, geh raus. Und ich will nicht, dass du sie einfach mal rauslassen kannst,
ohne jedes Mal hinterher zu gucken zu müssen.
In München war es so, du kommst nach Hause, die Kleine kommt aus dem Kindergarten,
aber in der Bude, in der Wohnung, drei, vier Zimmer, irgendwann erschlägt es dich ja.
Also raus. Aber du musst jedes Mal mit. Hättest du eigentlich vielleicht noch
was Besseres zu tun oder manchmal langweilst dich auch, Ja, okay.
Das ist dann irgendwann so, oh, Mensch, jetzt so ein bisschen eigenen Garten.
So, da Sandkasten, da Klettergerüst, da Rutsche und dann ist sie erstmal eine
Weile beschäftigt und du hast es ja trotzdem noch so ein bisschen im Blick.
Genau, das war so die Idee, die wir dann immer hatten. Ja, und dann hat sich
das eben hier in Rauden aufgetan.
Wir waren da ja schon mal eine Weile dran, das zu haben. Aber am Anfang war
es halt einfach noch zu teuer.
Das hat sich dann hinten raus ein bisschen geändert. Und als die Gunst der Stunde
da war, haben wir sie genutzt.
Und haben eigentlich das nur gemacht, weil wir zwei Fliegen mit einer Klappe
schlagen, in dem wir nämlich auch gleichzeitig drin wohnen können.
Die Wohnfrage war geklärt. und wir haben ein bisschen Arbeit.
Genau. Und deswegen ist es Frauen geworden eigentlich.

Was heißt denn ein bisschen Arbeit?
Na, das ist eine gute Frage.
Aus bisschen Arbeit ist viel Arbeit geworden. Wie sich das in der Idee war,
war klar. Man hat viel versucht, viel ist einem durch den Kopf gegangen.
Auch mal Thema für mich vielleicht Schul- und Kindergartenspeisung war,
machen wir mal einen Blick.
Wo ich sage, vielleicht könnte man das hier reinbringen, zumindest für die Gemeinde
Boxberg, sodass mehr kannst, aber weil das so was war, ich habe das gesehen,
das hat mich hier immer gestört.
Das ist eigentlich ärgerlich. Ich kenne es von früher noch, dass bei uns in
der Schule und im Kindergarten da stand noch eine Köchin dahinter,
die hat das noch alles beten.
Das war einfach viel angenehmer als das, was da jetzt häufig auf dem Teller liegt.

Aber ja, das war doch
Wieder gleich Personal. Es ist viel dahinter, denn dadurch, wenn man so eine
große Schule, wie soll ich sagen, becatert, sage ich jetzt mal,
große öffentliche Gebäude, ist ein ganz schön hygienischer Föllefanz hinten dran gerade.
Die greifen da, Rückstellproben machen, Temperaturen müssen permanent gemessen
werden. Wir sind wieder häufig dann mehr bei der Bürokratie als beim Kochen.
Und das macht einfach keinen Spaß. Das ist dann nicht das, wo ich mir dachte,
deswegen hast du das jetzt nicht gemacht, hier die Sterneküche.
Das ist dann halt einfach so.
Und dann haben wir uns halt gedacht, die Pension können wir ja aufmachen.
Da ist die Arbeit überschaubar.
Und lassen wir uns doch erstmal einfach nur den Raum nutzen,
damit wir da zu Familien feiern und Essen liefern sollen.
Das schaffen wir alleine und auch ohne Personal, war so der Gedanke.
Weil wir uns eins mit nicht, ich nicht mich damit auseinandersetzen wollte.
Wir sind umgezogen, wir haben umgebaut, der Kleine noch Säugling.
Und jetzt auch noch dann versuchen, so aus dem Null so ein funktionierendes,
richtiges Geschäft aufzubauen.
Mit, wie gesagt, Personalanleitung und das. Und das hätte, glaube ich, viel Kraft gekostet.
Und deswegen haben wir erstmal geguckt, dass wir es so schaffen.
Und das hat sich bis jetzt bewahrheitet.
Es läuft ganz gut.
Und wir kommen auch klar noch weiterhin ohne Personal. Genau.

Also es betrifft die Pension und die Gaststätte auf Anfragen,
aber ihr habt sie nicht regelmäßig offen?
Nein, nein.

Auch im Sommer nicht, wenn da Radler unterwegs sind und so?
Nein, nein, nein. Ja, es klingt immer ein bisschen blöd.
Ja, die Radler fahren ja durch, aber die haben jetzt Rauden nicht als Ziel,
die haben den See als Ziel.

Ja.
Das ist halt einfach so. Und die wollen ihren Kaffee und ihr Getränk und ihr
Bier am See trinken mit Wasserblick.
Und Gottes Willen, auf der Terrasse, bei uns ist es auch alles schick,
es sieht schön aus und man hat einen weiten Blick, keine Frage. wir genießen das.
Aber die fahren halt doch eher vorbei. Klar verirren sich immer mal welche,
die wollen und fragen, habt ihr nicht doch.
Aber man muss halt doch wieder Personal vorhalten. Wir gehen nur da.
Personal vorhalten und das und hier. Und das habe ich einfach nicht gesehen.
Und die Pächter, die es davor gepachtet hatten, die waren auch schon ganz gut.
Also haben auch schon ein bisschen höherwertig gekocht.
Und da hat man es gesehen also bei denen war unter der woche war einfach wenig
los und da kann sein um sein leben kochen und machen und tun die leute nicht kommen,
Es ist dann ärgerlich. Aber am Wochenende waren sie eben voll.
Mit den Feiern, Samstag, Sonntag. Gut, Sonntagmittag noch.
Da kamen noch die Leute aus der Stadt. Die wollten noch, da will ich sagen,
da hast du immer Geschäft, keine Frage.
Aber dann hat es schon fast wieder aufgehört.

Aber du wolltest doch eigentlich am Wochenende nicht mehr haben.
Ja, eben. Aber das Schöne ist, wenn es jetzt so ein bisschen auf Anfrage ist,
kann ich es mir hier und da auch mal aufsuchen.
Klar, brauche ich da ein bisschen eine gescheite Jahresplanung.
Wann machen wir mal ein Wochenende frei oder nicht? oder doch.
Aber jetzt ist es meistens Samstag, Freitag, Sonntag geht's.
Wir feiern die wenigsten. Da ist früh noch ein bisschen Frühstück machen und
dann ist da aber auch Ruhe.

Eure Pension findet man auf der Website der Gemeinde? Oder macht ihr noch separat Werbung dafür?
Wir machen separat Werbung. Also die findet man im Grunde genommen.
Weiß ich nicht, ist die Gemeinde mit dem Lauditzer Seenland verlinkt?
Ja. Dann findet man sie darüber.
Genau. Und eben über unsere Website.

Und das ist wirklich auskömmlich für zwei Erwachsene und zwei Kinder?
Eine Pension und am Wochenende, also ein bisschen, in Anführungsstrichen,
nicht falsch verstehen, kochen?
Ja, ja. Oder habt ihr noch nebenbei?
Ja, meine Frau geht noch arbeiten.

Ah, okay. Also ist sie sozusagen deine Assistentin? Im weitesten Sinne.
Ja, sie geht noch arbeiten, aber jetzt auch nicht Vollzeit.
Aber macht das. Das ist alles gut. Das ist auch wichtig, glaube ich,
für uns selber, wenn wir uns eben nicht den ganzen Tag sehen.

Ja, das kann ich mir vorstellen.
Und ansonsten ist es halt so, dass, ja, es ist okay, es reicht.
Die Aufträge sind da, das funktioniert. Das ist eben der allergrößte Stiefel,
was viele immer vergessen.
Die Personal- und Lohnkosten machen bei so einem Unternehmen immer einen Bärenanteil
aus, was die Ausgaben betrifft. Ja, das glaube ich. Und die fallen halt einfach weg.
Ich muss nur ein bisschen mit dem Staat teilen.

Also glaubst du, dass diese Gastronomie im ländlichen Raum nur über Familienbetriebe
stemmbar ist? Langfristig?
Die Gastronomie im ländlichen Raum ist stemmbar, in denen wir alle wieder ein bisschen...
Man muss sich mehr drehen. Es geht mit Angestellten, das ist überhaupt kein
Thema. Aber ich brauche ja die, die es machen wollen.
Wenn ich da nur noch hier ein bisschen und da und, wenn es alle so sagen,
meine Work-Life-Balance funktioniert nicht und Gastronomie bedeutet einfach,
im ländlichen Raum muss ich zehn Stunden gehen, weil sonst muss ich hier zwei
Schichten fahren. Und das ist das, was man sich nicht mehr leisten kann.
Früher waren es mehr sogar noch, aber der Gesetzgeber hat ja da ein bisschen
den Riegel davor geschoben, dass das nicht mehr möglich ist.
Und deswegen kommt dann natürlich die Familie ins Spiel.
Das ist klar, weil die dürfen und die machen im Idealfall.
Und wenn die da mit drin aufgewachsen sind, dann haben die eh immer schon eine
gewisse Erfahrung, das ist ganz gut. Aber ohne Angestellte geht es einfach nicht.
Die auch ein bisschen leistungswillig sind. Das ist immer alles,
was ganz, ganz wichtig ist.

Könnte man sich bei dir ausbilden lassen?
Stand jetzt nicht. Macht auch keinen Sinn. Also es geht nicht,
weil ich keinen Ausbilderschein habe, aber den könnte man nachmachen.
Das wäre jetzt nicht das Thema.
Aber es macht in dem Moment keinen Sinn, weil ich eben nur diese,
naja, am Ende mache ich jedes Wochenende Buffets.
So, das bringt mir aber als Koch nicht. Da muss ich auch mal einen Teller anrichten.
Da muss ich in aller Cart Betrieben mit 200 Leuten mal durchgehen.
Das ist einfach so.
Dafür bin ich zu eindimensional in der Gastronomie, was wir anbieten.

Und das fehlt dir nicht, diese Action einer Großküche mit 200 Gästen und schreiendem
Küchenchef? Wieso stelle ich mir das zumindest vor?
Naja, ich sage mal so, die Action bei 30 Leuten im Sternerestaurant,
die ist eben genauso enorm. Weil die essen ja dann nicht alle nur ein Teller
oder zwei, sondern sieben bis acht. Die müssen alle angerichtet werden.
Aber ja, manchmal, das ist das, was mir vielleicht fehlt, mal einen Teller wieder anrichten.
Wo ich sage, ach, mal wieder sich auf den Teller, da kann man auch andere Sachen kochen.
Die Buffet-Küche ist halt, ja, da funktionieren halt diverse Sachen nicht.
Das geht halt einfach nicht, wenn das da länger liegt und dann die Nudel noch matschig wird.
Aber es ist okay, damit habe ich mich abgefunden.

Hm, abgefunden finde ich doof als Wort. Also da müssen wir nochmal irgendwie
was Positives rausholen hier.
Das wäre schade, wenn du aus der weiten Welt sozusagen zurückkommst und dich mit etwas abfindest,
Wo du… Nein, nein. Okay, abgefunden, das ist das blöde Wort. Das ist richtig.
Aber was will ich sagen, das wusste ich auch vorher. Sagen wir mal so.

Also du hast dich drauf eingestellt.
Ich habe mich darauf eingestellt. Ich wusste, dass wir hier,
also Menüküche da irgendwas mit drei, vier Gängen, das wird erstmal nicht mehr sein.
Wer weiß, was in zehn Jahren ist, Gottes Willen.
Manchmal macht sich was auf, aber stand jetzt erstmal nicht.

Wie sind denn die Kooperation so mit der Großgemeinde Boxberg?
Weil es geht ja in unserem Podcast eigentlich, nicht eigentlich,
sondern es geht um die Großgemeinde und auch wie die Dinge hier so ein Stück
weit funktionieren. mit wem man arbeiten kann, wo man Schwierigkeiten hat,
was die Gemeinde eventuell verändern könnte.
Was geht dir da durch den Kopf? So.
Nicht.

Nicht mit Kooperation.
Nein, ich sage mal so, mit dieser Großgemeinde-Kooperation, ja,
wie soll man kooperatieren?
Wenn man was sucht und was braucht, dann findet man das in der Gemeinde, sage ich mal so.
Schaffen wir aber auch schon jetzt, Soll ich sagen, hier im Kleinrahmen,
wenn wir jetzt hier in unserem Mönau-Rauden bewegen oder bis Uhyst,
wenn es ein Handwerker ist oder jemand, der mal Werbung macht oder wie kann
man zusammen ein Event aufstellen oder, oder, oder.
Da braucht man gar nicht so groß denken. Also ich in meinem Fall.
Da kommt man schon gut hin. Da kümmert man sich aber auch irgendwie alleine,
weil man die Leute halt einfach kennt.
Sag ich mal, so du kannst das, ich bräuchte dich mal hier, hier bräuchte ich
dich mal, kannst du das mal machen.
Da ist jetzt die Großgemeinde Boxberg erstmal relativ außen vor.
Und was passiert ist eben, man lernt ja die Leute eben auch kennen,
indem die zu dir kommen und zum Feiern.
Da sind ja mal die dabei, da ist mal einer aus Klitten, da ist mal wieder hier
Reichwalde und alles sowas.
Und dann, ah, ihr macht das auch, okay, hab ich mal im Hinterstübchen.
Genau. So ist das eigentlich jetzt mit der Gemeinde offen gestellt. Was mich betrifft.

Fühlt ihr euch gar nicht so richtig zugehörig?
Äh
Also für meine Frau will ich da jetzt gar nicht so sprechen,
aber was mich betrifft, also ich bin durchaus immer noch eher in dem Trott Gemeinde
Uhyst und das betrifft halt diese vier Ortsteile.

Mönau, Rauden, Uhyst und Drehna, ne? Genau. Genau, und dieser Trott ist einfach
gewachsen, weil du in Uhyst aufgewachsen bist?
Ja, damals noch, als wir selbstständige Gemeinde waren, genau. Genau. Und ja,
wir haben ja damals relativ autark gelebt mit der Schule und alles mit einem
Rewe und Ärzte waren da vom Zahnarzt bis zum Hausarzt.
Jeden Handwerker, der irgendwas machen musste, war alles da,
manchmal doppelt und dreifach. Ja.
Und fragt man sich so ein bisschen, ja, ja, warum ist das jetzt weg?
Na? Ja.

Und das hat nichts mit der sich verändernden generellen Situation zu tun?
Also schiebt ihr das wirklich darauf, dass ihr Teil der Großgemeinde seid?
Nein. Naja, also so kommt es zumindest an. Also manchmal denkt man sich das.
Warum hat das jetzt Boxberg? Warum haben wir das nicht?

Den Hiel oder das Erstehaus? Zum Beispiel.
Oder warum muss ich jetzt da rüberfahren? Warum kriegen wir das nicht?
Das ist natürlich klar. Das ist eine Frage. Warum ist da die Straße gemacht
und wir müssen zehn Jahre kämpfen?

Also ich bin ja in diesem Gemeindethema nicht so stark drin.
Ich frage mich nur, ob das eventuell was mit der Aufteilung der Verantwortlichkeiten zu tun hat.
Das kann durchaus sein, aber da bin ich jetzt auch nicht drin.
Das ist nur das, was man sieht.

Also müsste die Gemeinde stärker informieren, was ihre Aufgabe ist,
damit die Ortsteile mehr merken, dass das nichts mit der Verwaltung an sich
zu tun hat, sondern dass es einfach eine hierarchische Geschichte ist,
also Landkreis und dann erst Gemeinde?
Ja, okay, Gott, ich sage mal, viele müssten, ich spreche mal für einige,
die müssten so das mal aufgezeigt kriegen, dass man sagt, wir können ja jetzt gar nichts dafür.
Das ist hier einfach kein Thema. viele Sachen, gerade auch mit Straßen und dann
werden auf Fördertöpfe gewartet und dass man nur Sachen so finanzieren kann
heutzutage, ja, das ist dann halt manchmal so. Wissen viele nicht.

Genau.
Aber das ist halt eben das, was es dann ausmacht, weil,
die dann eben sagen, ja, warum dort und nicht bei uns oder was macht ihr hier
eigentlich oder genau, ja, ein bisschen mehr Transparenz, ja, klar. Und,
Ich weiß es nicht. Ich stecke ja in dieser Verwaltungsphase nicht drin,
aber manchmal denkst du, dass
von Boxberg auch eben das Interesse für die andere Seite vom See fehlt.

Also wenn das so stark verankert ist, dass man das Gefühl hat,
man interessiert sich nicht für einen, das ist schon, also das finde ich wirklich
tragisch und das tut mir auch weh als Boxbergerin, weil ich wohne ja in Boxberg, Boxberg sozusagen.
Also das finde ich sehr, sehr schade.
Und da hoffe ich, dass wir zukünftig wieder ein bisschen zusammenrücken,
weil ich weiß nicht, ob wir an diesen Strukturen was ändern können.
Es sei denn, Uhyst macht sich wieder, also trennt sich von Boxberg und ob das
so einfach möglich ist, weiß ich nicht, was das für Konsequenzen hat.
Ob das auch schlau ist, ist auch wieder die andere Frage. Man weiß es ja immer
nicht. Es ist jetzt einfach nur so, dass es so aussieht.
Und das, wie soll ich sagen, wir sehen ja, wie der Gemeinderat aufgestellt ist.
Da sind ja wirklich von, da gibt es drei, da gibt es drei, hier gibt es vier und so.
Und man ist sich meiner Meinung nach, glaube ich, zu oft und eins.
Weil halt jeder immer noch ein bisschen seine Brühe, Suppe von früher kocht.
Wie es war, sei es da Klitten, sei es da Uhyst oder da eben dann Nochten und Boxstack.

Aber du hättest ja theoretisch und auch praktisch die Möglichkeit,
Gemeinderat oder Ortschaftsrat zu werden und da das ganze Rad neu aufzurollen.
Die Möglichkeit da, ja, im Ortschaftsrat bin ich ja jetzt mittlerweile.

Naja.
Bisschen gewählt, ob man da viel schaffen kann, das wird sich zeigen.

Was habt ihr denn angeschoben vom Ortschaftsrat oder was habt ihr für Ideen
für Uhyst und die drei anderen Gemeinden?
Naja, jetzt geht es ja erstmal darum, auch war jetzt viel eher nicht voranschieben ist eins.
Wichtig ist ja auch immer Instandhaltung. Jetzt haben wir da zum Beispiel so
einen schönen Strandabschnitt, aber der wächst zu.
So was muss weggemacht werden, aber wie gesagt, das sind ja diese Mühlen,
das ist das, was wir erst hatten.
Da kommt der eine, ja warum macht denn das hier nicht mal der Gemeindearbeiter,
der muss ja erst mal klären, dass das gar nicht so einfach geht,
weil es ist jetzt schon so hoch, dass da ja die Biosphäre kommt,
hier müssen wir mal gucken wegen Vogelschutz.
Okay. Und das sind ja dann so die Sachen. Das ist ja das, was dich aufhält.
Deswegen geht das ja gar nicht so. So als das dann durch war,
ja könnt ihr machen und hier, das ging dann in der Ausschreibung und jetzt sollte
das eigentlich noch bis im Februar passiert sein.

Das sind ja noch
Tage aber das sind so Sachen hier mal die Straßendecke jetzt nicht hier,
gut wir haben es gerade neu aber so ein Trainer und das oder mal die Bus halt,
also einfach nur dass die Dörfer auch wieder,
ein bisschen attraktiver hier und da aussehen, dass wir jetzt hier in Brauden
kein Ärztehaus brauchen und dass das auch okay ist mal bis Boxberg da hinzufahren,
das ist alles das schafft man, das ist nicht schlimm.

Meiner Meinung nach.
Hauptsache, es gibt was, wo wir jetzt nicht immer in die nächste größere Stadt müssen.
Aber, ja, wie gesagt, dieses Daham oder wie lange haben wir gekämpft,
bis hier neue Laternen kamen.
Die sind runtergebröckelt, die alten. Echt?

Krass.
Aber das war ein Akt. Und somit eigentlich, wenn einer langläuft,
dann waren das die alten Betonlaternen und dann fallen die von oben runter.
Das ist nicht so witzig.

Nee, das stimmt.
Und das sind so eher die Sachen, die man.

Sich ein bisschen schneller wünscht.
Naja, und eben wofür wir jetzt eben gerade im Ortschaftsrat so da sind,
dass wir hier, müssen wir mal gucken, oder was wir jetzt auch aufgeschrieben
haben, war jetzt mal für Rauden da vorne die Bushaltestellensituation,
die direkt in der Kurve liegt.
Gut, jetzt kann ich sagen, die ist schon immer da.
Aber ist schon immer da, hältst du dann auch, bis es passiert.
Da steht der Bus, der macht da Pause, es ist die Wendeschleife für die meisten
und der steht direkt auf der Fahrbahn. Hier kommt ein anderer Bus oder ein LKW,
der ist neulich, fahren die mehrmals auf der anderen Seite über den Hydranten.
Zack, ist das Ding kaputt.
So, nimmt das Ding, versetzt es einfach darüber.

Ist doch kein Drama.
Sollte man so meinen. Schauen, was passiert.

Und das habt ihr bei der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat angebracht oder
seid ihr direkt an Landkreis getreten?
Nee, der Landkreis sagt, das ist Gemeindeaufgabe.

Ach, okay. Und die Gemeinde sagt möglicherweise, dass die Aufgabe des Busunternehmens
ist, das irgendwie anzupassen mit dem Fahrplan und was auch immer.
Das ist spannend. Okay, ja, diese ganzen Prozesse, das zu verstehen,
was dahinter steckt, wer dahinter steckt, welche Schritte man gehen muss,
damit man tatsächlich auch rechtskräftig, so blöd das klingt,
dann etwas bewegen kann.
Genau.
So, wie gesagt, haben wollen, tun wir immer alle viel.
Und deswegen wird ja versucht, auch viel zu beantragen bei der Gemeinde,
dass es nicht immer durchgeht. Das ist uns schon klar.
Aber wenn man davon mal eine Sache hat, dann ist man ja immer schon mal zufrieden.

Ja.
Weil hier gibt es dann 18 andere Ortsteile, die auch alle wollen. Verständlicherweise.
Da sind wir wieder bei diesen Großgemeinden. Wie tust du jedem recht?

Ja, ich glaube, da kommt es zukünftig wirklich darauf an, auf das große Ganze
zu gucken und dann in Aushandlungsprozesse zu treten und zu sagen,
okay, dieses Jahr sind wir dran, nächstes Jahr ihr.
Und dann aber auch gucken, wie die Fördermittel kommen. Richtig.
Also es ist schon ziemlich komplex, das muss man sagen.
Genau.

Ja, wie ist es denn hier mit Landleben? Abgesehen von Hunden,
habt ihr hier noch irgendwas anderes in Rauden? Ich höre keine Hühner,
aber die sind wahrscheinlich um die Uhrzeit schon im Stall.
Bestimmt wird irgendwann ein paar Hühner haben, aber Hunden,
ein paar Kühe haben wir auf der Weile von der Agrargenossenschaft.
Ich weiß gar nicht, was die meisten so dann wirklich am Ende haben oder wie viel.

Wie ist denn hier die Gemeinschaft in Rauden, wenn du zugezogen bist?
Du sagst, deine Frau ist von hier, da müsste ja eine gewisse Unterstützung da
sein, aber du bist ja Neuling.
Bist du hier schon angekommen?
Ja, klar, das hat ja so vor, das war ja auch kein Thema. Aber wie gesagt,
diverse Menschen kennt man ja auch von früher.
So habe ich ja nicht erlebt. Ich denke immer, Uhyst, und das hat halt immer diese
vier Ortsteile eingeschlossen.
Und na klar, Unterstützung war sofort da. Also wenn es gerade um Sachen Umbauhilfe
ging oder wie das damals am Anfang war, haben wir doch ein bisschen renoviert
und mussten den Wohnraum, der da war, den mussten wir ein bisschen neu gestalten.
Oder was heißt, ein bisschen, ein bisschen viel, ja.
Und ja, die haben ja hier alle handwerklich, haben die ja ein großes Know-how.
Der eine hat mal noch eine Maschine, der andere noch den Radlader,
alles was dir so hilft und da können wir uns überhaupt nicht beschweren, das ist toll.

Sehr cool.
Also sobald Manpower gefragt ist, dann haben wir die gekriegt und das ohne lange überlegen.

Ach, das ist hier die sogenannte Bushalterstelle.
Genau, so jetzt kommt da der Bus an, der steht dann genau hier, jetzt ist es dunkel Ja.

Dann siehst du nichts, dann kommst du nicht vorbei.
Letztes durch Früh ist auch noch dunkel. So, und der steht genau hier.
Der Einstieg, der Einstieg in die Richtung wäre theoretisch hier das bisschen,
was du hier noch siehst an dem Beton. Ein bisschen Pflaster,
ja. Ein bisschen Pflaster da.
Und wenn hier der LKW, ich sage jetzt mal, entgegenkommt, der weicht hier aus
und fährt auf der Wiese drüber. So, und hier steht eigentlich das Kind.

Hm.
Hm.
Das ist dann eher ungünstig.

Na das glaube ich.
Da drücke ich mal die Daumen.

Ich meine, wem gehört denn die Wiese?
Theoretisch könnte man hier einen Zaun hinstellen, das würde die Sache noch
Verschärfen, aber vielleicht auch die Dringlichkeit betonen.
Ja, der muss ja auch wieder gebaut und finanziert werden. Das ist das,
warum wir jetzt erst einen Zaun
herstellen, wenn wir uns einmal richtig da drüben schnell ein bisschen,
das ist Gemeindewiese da, du bist immer noch in der Wendeschleife,
da noch so eine Parktasche reingebaut für den Bus und fertig.
Häuschen hingestellt und gut.

Wenn ihr so einen guten Zusammenhalt hier habt, dann könnt ihr das Häuschen hier bauen.
Theoretisch, gemeinsam, gemeinsam sind wir stark. Aber ich verstehe dich schon.
Ich sage mal so, das war noch nicht meins. Aber hier ist zum Beispiel das Feuerwehrhaus.
Hier ist schon viel in Eigeninitiative passiert.

Das sieht doch gut aus.
Und die Gemeinde in dem Fall das Materialbiz hat gebaut, haben sie es selber. Das ist doch super.

Ja, wenn das so geht.
Mal zu sowas in Eigeninitiative. Hier passiert schon viel. Die Leute machen nicht wenig.

Das glaube ich. Das sieht auch sehr gepflegt aus alles.
Mit der Hilfe Schubert wurde jetzt dann hier das neu angelegt wieder,
weil es eben auch durch den Feuerwehrbau da noch die Garage sehr zerfahren aus war.
Jetzt ist die Dorfmitte jetzt wieder anschaubar.
Und denen wird auch geholfen beim Laubkern oder, oder, oder.
Das muss man jetzt nicht alles den Gemeindebearbeitern machen.

Wie sieht es denn mit der Versorgung aus? Ich meine, Ui ist es zwar um die Ecke,
aber es gibt sicherlich ein paar ältere Leute, die hier wohnen auch noch.
Ja wie.

Wenn die versorgt also kommt so ein bus hier
Regelmäßig alles war es war alles ja mal da wir hatten ja mal dieses gemüse
und wir hatten ja bis vor zwei oder vor drei jahren noch den tant emmerladen
bei uns im haus bloß dann ist die frau die das noch gemacht hat verstorben,
die hat aber auch damit kein gewinn gemacht sage ich ganz einfach weil die leute
die fahren einmal lieber an die stadt was ich durchaus verstehe machen den großarbeit
einkauf und kommen mit ein, zwei Wochen.
So, ganz alte Menschen wohnen ja nicht die wenigsten hier alleine,
sondern haben immer noch irgendwie Tochter oder Sohn oder Familie mit im Haus,
wenn ich da richtig so informiert bin und somit kommen die an ihre Sachen, die sie brauchen.
Klar war das schön und das war da eigentlich nur ein Treff, damit sich dann
eben der alten Oma und quatschen und hier und was gibt's Neues.

Wo gibt's denn den Treff jetzt noch?
Für die Älteren hier nicht.

Es gibt kein Gemeinschaftshaus, also so wie die Feuerwehr oder irgendwas,
wo man sich hinsetzen kann? Also die Leute treffen sich nur bei sich zu Hause?
Hm, das macht ja auch was mit einer Gemeinschaft, ne?
Das ist richtig, aber es wird schon hier und da was organisiert.
Da gibt es eben jetzt diverse Glühweinabend, hat man jetzt erst wieder im Park.
Dann eben der Weihnachtsmarkt jetzt immer zu den Feuerwehren,
die ganzen Dorfe, also für die 60 oder 120 Einwohner, die Möhnau-Rauden noch
ist, passiert relativ viel an Unterhaltung.
Und ansonsten, die Älteren, die treffen sich dann, wenn sie immer,
sofern sie noch können, dann zum Sport in Uhyst.
Genau. Und sowas machen die. Wobei ich jetzt auch nicht ganz informiert bin, was die da alles so tun.

Ja, okay. Du bist ja auch noch andere Altersklasse. Das ist nicht mein Thema.
Bist du denn noch in anderen Vereinen aktiv?
Ja. Wir haben ja damals, als wir hergezogen sind, gleich wieder die erste im Sportverein in Uistam.
Da haben wir ja die Männermannschaft wieder gegründet. Also da haben wir wieder
angefangen, also mit dem Uester-Sportverein.
Und ansonsten, ja, ich unterstütze schon Leute, die Hilfe brauchen.
Also sei es jetzt die Feuerwehr, die das Schönfest hier in Rauden ausrichtet, da wird mitgemacht.
Im Uester-Dorfclub oder in den Heimatvereinigen wird geholfen,
wenn sie Manpower brauchen, bei der Inselklassik zum Beispiel oder so solche Sachen. Das machen wir.
Andere Vereine an sich, das stand jetzt nur der Oester-Sportverein.
Aber wenn jemand was braucht, klar. Und Zeit muss da sein, das ist immer das A und O.

Die Gummistiefel rausziehen.
Eine schöne Runde. Ist ja idyllisch.
Wenn das Wetter jetzt noch besser wäre.

Also, wir waren ja erst stehen geblieben bei deiner Kochkunst.
Was erwartet mich denn jetzt, wenn ich bei dir ein Essen bestelle? Ein Catering.
Womit kann ich rechnen?
Das geht von A bis Z. Also das ist, glaube ich, das, was uns eben doch ein bisschen ausmacht.
Jetzt ohne mich vielleicht hochloben zu wollen, sind wir handwerklich,
was Kochen betrifft, durch den Weitergang gut ausgestellt.
Und somit versuche ich jetzt eben auch nicht nur die Schnitzel und Jogolade
in den Shetty zu bringen, sondern da gibt es auch schon mal ein paar neckischere
Sachen, dass man sagt, komm ich mach hier mal,
eine Hirschkeule, die noch im Kreppenmantel drin ist oder den Wirsing,
der wird noch gefüllt und eingepackt und dass das alles ein bisschen ansprechender aussieht.
Vorspeisen gibt es jetzt nicht nur Hackepeter und Käseplatte,
sondern da machen wir schöne Fischplatten, die machen wir auch dann alles selber,
vom Räuchern bis zum Weizen, bis diverse Salate.
Vorspeisen können im Glas drin sein, so ein bisschen schön und dann eben auch
von Asiatisch über Klassischdeutsch, italienisch, französisch,
was es alles so gibt, da können wir ganz, ganz viel.
Oder eben ansonsten beim Catering, wir kommen auch zum Grillen,
bringen wir einen Grill mit, machen wir ein schönes Grillfest,
alles sowas haben wir schon gemacht.
Das ist das, was ich denke, die Leute gut finden.
Die kommen schon immer und sagen, ja, wir sind jetzt hier, weil wir wollen mal was anderes essen.
Sicherlich muss für die Kinder und Oma Helga, und der Opa Klaus,
wenn der Roulade und Schnitzel will, dann gibt es das so, das ist auch kein
Problem, kochen wir genauso gerne, muss auch schmecken, aber wenn man dann immer
so zwei, drei andere schöne Gerichte den Leuten mal anbieten kann.
Freuen die sich und das ist gut und dann kann man die auch sehen,
was aus Fisch eigentlich noch alles machbar ist, außer jetzt ist einfach nur
gebraten oder blau, das ist ja das, was die meisten hier nur so kennen.
Dann gucken sie es schon schlecht. Gucken, können sie es sich nicht gleich vorstellen,
dann wird immer ich habe gesagt, ihr wollt was anderes, das habt ihr gesagt.
Mach mal es mal.

Dann bitte. Was sind denn deine Zulieferer?
Oder wo holst du deine Zutaten her? Weil wenn ich das richtig im Ohr habe,
hast du deine Lehre begonnen mit
frischen Zutaten sozusagen. Und fließt das jetzt auch noch ein?
Und wenn ja, woher kommt das?
Tatsächlich ist es jetzt zu 500 Prozent aus dem Großhang.
Also regionaler Zoller ist schwierig. Was auch, was ich durchaus,
also man könnte ja bestimmt irgendwo Kartoffeln ins Diabon, wo nicht da,
das da, aber es wäre das für mich jedes Mal ein Weg, den ich meistens machen
müsste, weil ich nehme auch nicht die Menge ab, dass es für die lohnt, dass wir herkommen.
Und die andere Sache ist, die regionale Erzeuger sind häufig immer teurer.
Verständlicherweise. Und dadurch, dass ich ja jetzt hier eine Feier rausrichte, als Gastgeber,
ich sage mal, dass ich nicht für mich jetzt nur mache, ich bestelle jetzt mein
Essen, das so und so viel kostet, und ich will, dass das eine tolle Qualität
hat, eine tolle Produktqualität, sondern da essen ja die anderen auch alle mit
und das nur mit bezahlen.
Jedem Einzelnen seine Portion, die ich sage. Und da ist dann das,
wo ich das den Leuten auch nicht aufbürden will oder kann.
Es sei denn, die wollen es. Dann kriegen sie es natürlich. Dann gucken wir mal,
dass wir das Bio-Hähnchen ranholen oder das Rennen von der Agrargenommenschaft Mönau.
Aber häufig sind die eben auch so weit, dass sie sagen, naja,
wir schlachten die noch ein bisschen zu selben.
Weil dieses drei, vier Mal schlachten im Jahr, damit kann ich ja...

Nicht das ganze Jahr überkommen.
Dann habe ich auch wieder das Tiefkühlprodukt am Ende, weil ich muss es ja ziehen
irgendwo und dann bin ich wieder in großem Blut.

Und du glaubst nicht, dass die Leute bereit sind, mehr zu zahlen?
Viele schon, aber eben auch nicht die breite Masse. Jetzt mache ich das den
einen Tag so und dann muss wieder so.
Jetzt hast du manchmal eine Feier hier, die feiern hierzu mit 30 Mann,
die sagen, bitte machen wir das so und dann hast du aber am selben Tag auch
noch eine Lieferung für 30 Mann.
Die anderen sagen, wir müssen ein bisschen auf den Preis gucken, was verständlich ist.
Jetzt müsstest du aber immer diese zwei oder drei Schienen verhalten.

Ja, das glaube ich. Alleine ist das nicht möglich, oder? Und hast du dich trotzdem
in der Region schon so ein Stück weit vernetzt mit Leuten, die aus einem ähnlichen
Gedanken heraus ihre Küche gestalten,
also regional und nachhaltig und lokale und saisonale Produkte?
Nein, tatsächlich nicht. Ich
habe da jetzt auch eher noch nicht danach gesucht, wenn ich ehrlich bin.
Und B ist das wieder, ja, es ist auch wieder Zeit.
Du musst das dann pflegen, dann wiederholen. Ich sage mir immer wieder,
diese Menge, die ich brauche, es stankt jetzt, Gottes Willen,
wer weiß, was in zehn Jahren ist.
Ich sage jetzt mal da noch, ich weiß nicht, ob es das ist, aber extra nach Norden
zu fahren, mir zwei Blumenkohlköpfe zu holen und dann wieder herzukommen, das ist...

Ich verstehe das.
Da sind wir auch nicht bei nachhaltig.

Nee, das stimmt. Das stimmt. Also es gibt im Süden von Landkreis so eine Initiative,
die heißt Ein Korb voll Glück.
Da hat sich eine Frau aufgemacht und tatsächlich so lokale Akteure zusammengesucht.
Und wenn die ein Catering organisiert, dann macht die das wirklich saisonal und regional.
Ich durfte da schon ein paar Mal partizipieren von ihren Köstlichkeiten tatsächlich,
weil bei unterschiedlichen Veranstaltungen das irgendwie mal so mit kredenzt
wurde und das war wirklich sehr lecker.
Aber sie merkt das natürlich auch, wie schwierig das ist, das durchzuziehen
über längere Zeit und dann mit den regionalen Produzenten das auch dauerhaft irgendwie zu stemmen.
Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Also ich glaube, es ist sinnvoll,
längerfristig mal zu gucken, wie wir die regionalen Akteure besser vernetzen und auch aufstellen.
Wenn ich das so sehe, wäre das Sinnvollste eben, ob wir uns vernetzen, ist eins.
Da müsste meiner Meinung nach der Großhandel besser vernetzt sein.
Es ist doch für mich immer schöner, wenn ich zu einer Position fahre und in jedem Fall viel kriege.
Wenn ich noch zu einer zweiten muss, ist das nicht so schlimm.
Das nehme ich noch in Kauf und da drehe ich meine Runde den einen Tag.
Fisch-Thema. Das ist noch das Einfachste. Fischzuchten haben wir genug.
Hier kriegst du Wälze, hier kriegst du Stöte, hier kriegst du Forelle.
Letztens habe ich mal zusammenarbeitet aus Kirschau mit einer Aquakultur,
die auch Garnelen machen.
Ach. Auf alles, auf Bio. Krass.

Sind die neu?
Ich denke, die sind jetzt schon für fünf, sechs Jahre gemacht.

Okay.
Die machen schicke Sachen. Und die haben es auch zum Beispiel,
das klingt blöd, ich glaube, Talabia oder Pangasings.
Aber den züchten die da bei sich ohne Antibiotika.
Ohne so, dass das auch wieder ein hochwertiger Fisch ist. In Bioqualität.

Und wo kriegt man die? Also wo kriegt man die Produkte zu kaufen?
Ja, ich muss sie bestellen. Und dann aber auch wieder 10 Kilo.
Weil sonst kommen sie nicht extra. Verstehe ich.

Ja.
Aber 10 Kilo, bis ich die verbraucht habe, dann geht eine Weile ins Land.
Das muss ich immer so, also den Leuten das so verkaufen können.
Dann bin ich bei dem Punkt, jetzt mache ich ein halbes Jahr Welt.
Naja, jetzt nervt er mich.
Und das ist dann das, was du auch nicht willst.
Damit dir einem selber auch nicht langweilig wird.

Also du meinst, die regionalen Erzeuger sollte man eher motivieren,
sich beim Großhandel anzumelden, damit die regionalen Gastronomien sich beim
Großhandel schneller und besser versorgen können mit regionalen Erzeugnissen.
Genau.

Das ist sehr interessant.
Ja, wir haben ja die Erfahrung gemacht beim Natur- und Regionalmarkt,
dass auch wenige regionale Händler da sind in Bezug auf Lebensmittel,
weil sich das für die einfach nicht rentiert.
Es ist zu wenig Abnahme an einem Tag, als dass sich das rechnet.
Ich sage jetzt mal blöd, der Großhändler muss dahin, die sagen,
ich brauche, ich will euer Vollkorn, Dinkel oder Ureizenmehl,
was auch immer, wo wir auch wieder bei teurer Geschichte sind.
Ach, dann sind die bringen und liefern, dann wird das abgenommen.
Oder genauso, wie das hier die Fleischerzeuger da machen.
Also Milchprodukte hier, Mömer hat ja gesagt, gut,
so milch lohnt sich nicht mehr wir machen jetzt fleisch wasser okay
ist aber bio produkte
die bioflächen die wachsen halt nicht so
schnell die da nicht gemessen stehen hier bei uns den ganzen tag auf
der weide die kriegen gras zu fressen und gemachtes feuer und das war's so und
dann bis ich die herde so weit hat dass ich hier wöchentlich schlachten kann
das so also Dann brauchst man eben noch drei mehr von diesen Fleischzüchtern, was kein Thema ist.
Aber ich will nicht zu dem hinfangen und dann nächsten Tag zu dem und nächste
Woche zu dem. Sondern es wäre schön, wenn die sich alle irgendwo treffen.

Das ist eine gute Denkaufgabe, die nehme ich einfach mal mit.
Vielleicht hat ja ein Hörer auch eine Idee, wie man das irgendwie anders und
besser gestalten kann hier im ländlichen Raum, weil das wäre schon sinnvoll tatsächlich.
Würde für alle mehr bringen.
Ja, genau.
Also ich sage jetzt mal so, es ist jetzt ähnlich wie mit dem,
wie es gesagt hat, Ärztehaus in Boxberg. Es ist gut, dass es das gibt.
Und wir brauchen jetzt nicht in Boxberg den Facharzt für Orthopädie oder den
Hausarzt. und dann übrigens haben wir den Zahnarzt.
Und warum wir den haben, dann ist es schon vielleicht nicht ganz stor,
wenn alles auf einem Fleck ist.
Weil wir werden jetzt auch nicht mehr so oft so häufig mehr Einwohner im Haus.
Das ist ja eher rückläufig.
Aber ja, so ist jetzt für uns als Rauner blöd. Jetzt musst du immer da rüber.
Damit kommen wir noch klar.
Dass irgendwie gar keiner mehr da ist.

Vielleicht gibt es ja irgendwann tatsächlich wieder dieses Schwester Agnes-Konzept,
dass die Krankenschwestern durch die Region fahren und man gar nicht mehr so
oft zum Arzt muss. Oder der Hausarzt
Hausbesuche wieder anbietet. Und da gibt es ja Möglichkeiten.
Da war ja alles schon mal da.

Genau. Da lassen wir uns überraschen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt.
Wo holst du dir denn deine Inspirationen her? Oder kochst du aus dem Kochbuch?
Viel haben wir geholt. Also ganz gut finde ich es immer, wenn Leute zu mir kommen
und bestellen und die sagen, ich stelle mir was so und so vor.
Und dann gucken wir mal, was machen.
Wirklich über das Gericht mal philosophieren. Ich nehme mir ja schon die Zeit,
wenn wir das wollen. Das hatte ich bisher noch nicht so oft.
Viele kommen und sagen, ich habe keine Ahnung, was machst du?
Dann kommst du natürlich in den Trott rein, dass du sagst, na passt mal auf,
ich habe am nächsten Tag auch noch eine Feier, was haben die denn?
Dann mache ich es mir auch ein bisschen einfach und dann versucht man ähnliche
Sachen zu verkaufen. es ist halt einfach so.

Also auch ein Appell an die Leute, selbst mal ein bisschen kreativ zu sein und
dich vor eine Aufgabe zu stellen.
Aber was natürlich auch schon passiert, dann hat man ja Wiederholungstäter oder
beziehungsweise kommen dann die ersten, ich war ja damals bei der Feier,
dort gab es das und das, das hat mir ganz toll geschmeckt, das möchte ich auch
haben. Das passiert auch oft.
Und dann ist das okay, aber ich habe ein, zwei Mal Gespräche,
die haben gesagt, also jetzt müssen wir hier mal gucken.
Ich stelle mir hier so einen beräucherten Saibling mit Schemkräuter Vinaigrette
vor. Das ist doch kein Problem, kann man machen.
Oder was kann man noch machen? Wir wollen ein bisschen gesündere Küche, also was macht man?
Aber wir sind jetzt nicht so bei Hähnchen, die sitzen da aus,
so ein bisschen wenig Fettfleisch, was kann man noch was, kann man was kalt machen und, und, und.
Und wenn man dann aber trotzdem den Leuten auch sagt, ja wie sieht es aus,
wenn man mal Kamienten was schickt machen, dann sagen wir, nee,
das erst mal selber so oft Mittag.

Weil dann hat man auch nicht mehr.
Wie das dann so ist. Und früher war es tatsächlich so, also ja,
ich bin vor der Arbeit, wenn es dann geht, mal neue Gerichte wieder herzuholen
in Buchanlieger und habe mich durch Kochbücher gewälzt.
Jetzt gehen ja, um mir dort die Rezepte rauszuschreiben, das passt nicht,
sondern einfach, um zu gucken, was machen die anderen.
So, und dann hat man sich das so ein bisschen, dann nimmst du von dem Gericht
das ein bisschen und das passt doch bestimmt auch mit dem.
Und dann schießt es dir auch in den Kopf, ach Mensch, jetzt machst du hier noch
ein Fenchel dabei und da könnte noch ein bisschen Speck dran liegen oder irgendwas.
Und dann ist da was draus entstanden.
Genau, so läuft das eher. Also wenn jetzt einer sagt, komm, machen wir mal ein
Menü, dann nehme ich ruhig aus und mache einen Kochbuch zur Hand und guck mal
rein, was man da schickert machen kann.
Weil man vergisst auch Sachen, wenn man irgendwann in seinem Trott drin ist.
Nur einfach, um das wieder herzuholen. Gemacht hat man schon in deinem Stil.
Und irgendwann sind auch die Nuancen so gering von den unterschiedlichen Gerichten,
wo ich denke, ich habe mich jetzt hier groß verändert und der,
der es eigentlich ist, sagt mir, ja, von da ist es eigentlich genau dasselbe.
Genau. Und auch, wie gesagt, ja, so Leute, manchmal würde ich es mir so wünschen,
komm, mach doch, also so ein bisschen mit Vorstellung.
Das würde die Sache immer einfacher machen und dann können wir auch mal,
philosophieren darüber. So haben wir früher unsere Menüs geschrieben,
teilweise mit dem Andi zum Beispiel, haben wir uns hier nie sitzen,
eine Stunde, auch da haben wir uns Kochbücher, also er selber standen,
haben wir auch da Bodengel Kochbücher zur Bücher genommen,
nur um mal das Bild zu sehen und gucken, ach hier, da hat man lange nicht das
Produkt, nur um das Produkt auch zu sehen, was weiter soll.
Oder dort war auch, dort war es zum Beispiel auch so ganz tolle Geschichte,
da die Frau von ihm, die hatten in Rosenheim, haben die, ja,
die haben ein bisschen Bauernberuf betrieben und dann kommt die da mit so einer Kiste Spitzkohl.
Ich will noch was draus.
Was ist denn da Kiste Spitzkohl? So, aber da hieß draus, ja,
mach mal eine Vorspeise da draus.

Spitzkohlsalat?
Und, weiter? Genau so. Ja.
Und so war das dann. Und dann hat man sich so Sachen eingefallen.
So ein paar Sachen waren klar, so könnte es aussehen.
Und für den Rest, dann ist man halt doch mal früh im Wurst gelaufen.
Und das heißt, du eben nicht bezahlt gekriegt, wenn man das jetzt auch so sagt.
Und guckst, ah ja stimmt, so konnte man das noch.
Und wenn da einer das mit Karotte macht, dann funktioniert das manchmal hier
und da mit dem Spitzpol eben auch.
Und dann sind da ganz schicke Gerichte draussen entstanden.

Cool.
Genau. Manchmal muss man für Aufgaben gestellt werden.

Meine Tante, die hat Kaninchen süß-sauer gemacht mit dicken Bohnen.
Das habe ich nie wieder gegessen. Ich würde das auch nie hinkriegen.
Also kannst du dir das vorstellen? Ja. Kannst du dir das aus eurem Geschmack vorstellen?
Ja, definitiv. Passt super.

Okay, dann komme ich irgendwann mal aufgestellt aus.
Also ich sage jetzt mal Kaninchen süß-sauer, Aber da bin ich ja theoretisch
beim Sauerbraten, mach es halt nur nicht vom Rind, mach es vom Kaninchen.
So, dicke Bohnen dazu und klar, man wird ein bisschen Speck mit rein müssen
oder irgendwas, dass das so eine runde Geschichte wird.
Aber da müsste ich jetzt gar nicht lange drüber nachdenken, wie ich das machen würde.
Ich würde es zumindest in eine ähnliche Richtung hinkriegen,
sagen wir mal so, ob es genauso schmeckt wie bei Oma.

Ich wüsste wahrscheinlich auch nicht mehr, wie es schmeckt, aber ich habe es
so vor dem Auge und noch so ein bisschen.
Ja, okay. Aber ich höre raus, dass du kein Vegetarier und auch kein Veganer bist.
Nee.

Könntest du das kochen?
Ja. Also bis gar nicht so lange hatten wir eine komplett vegetarische Hochzeit
hier. Ist kein Thema. Kriegen wir hin.
Und das haben wir gemacht. Das ist okay. Vegan, ja.
Auch das wurde immer mal schon Thema, wenn man was geliefert hat,
dann kommt der an, wir haben einen Veganer dabei.
Das ist gar nicht so schwer, vegan zu kochen.
Also so eine Ofenkartoffel, das ist Olivenkräuter im Ofen heiß in der Litze
und schon habe ich fast so, mache ich noch ein Pesto bei, lasse den Parmesan
weg und schon habe ich ein tolles veganes Gericht, wenn ich das gerne möchte.
Oder Thema Pilze und Gemüse ist ja eh was, wo man viel mitmachen kann.
Und dann bin ich aber auch so, dass ich sage, naja, ich kriege jetzt eben nicht
nur die Kartoffel von mir, sondern wir gucken das mal.
Was einpacken und was hier und da.
Bei veganer Küche dann noch ein bisschen schwieriger, weil ich dann gerne auf
nur Gareiprodukte zurückgreife, wie Butter, Käse und alles sowas,
Quark, das macht dann schon viel aus, da kann man noch ein bisschen mit. Ei ist so ein Thema.
Aber vegetarische Küche ist kein Thema und da geht auch das Spektrum ganz weit.
Also gerade hier sowas, so indische Küche ist Eiweger und alles sowas,
da kann man viel machen mit Couscous, eben mit Bohnen.
Genau, aber auch da muss ich immer sagen, ich sage oft eben auch schon zu den
Leuten, überleg doch mal, was es dann gerne.
Oder wenn es was anderes wäre, wo war dann letztens mal im Urlaub,
was habt ihr da mal was anderes gegessen, wo ihr sagt, doch Mensch, das ist sein Thema. Ja.
Es war mal ein Gaster, der sagte, ich hätte dir ein Palmherzen in grüner Soße.
Wenn ich ein Palmherzen kriege, mache ich das. Aber ich muss dann auf meine
Interpretation vertrauen. Ja, okay. Dann haben wir hingekriegt.
Und alles sowas. Zumindest war es dann bei dieser vegetarischen Hochzeit ein
bisschen bei mir so, wo ich mir so dachte,
die Gerichte, alles an sich, die du jetzt hierhin gemacht hast,
weil wir jetzt aber eben auch wieder, das
musste alles ein bisschen in die Warmhaltebehälter, bei der Befehlküche.
Ja, also so viel zum Kauen gibt es nicht. Also es war doch alles dann so sehr matschig.
Und da habe ich mir gesagt, naja, das war so der Punkt gewesen,
wo dann von den Nöten auch noch ein bisschen was kommt. Ja, was esse ich dann gerne.
Aber da war es dann eher so, ich kann das, das und das und das.
Ich kann aber immer viel mehr.
Man kommt halt nicht in den Moment, wenn man hier so sitzt, nicht immer sage
ich auf alles, das ist dann so ein Problem.
So im Nachhinein nicht sagt, nein, hätte ich es noch ein bisschen anders gemacht.
Aber ja, war trotzdem gut.

Naja, vielleicht kommt ja noch eine.
Das ist doch nicht das Letzte.

Das glaube ich auch. Hast du als Koch auch so diesen Gesundheitsaspekt im Blick?
Also du sagst zwar, du kochst mit Molkereiprodukten und auch mit Butter,
geschmackstechnisch und so,
ist das sicherlich was anderes, als jetzt mit Rapsöl oder irgendwie sowas.
Aber wie sieht es aus mit dem Fettigkeitsgehalt und ja, dem dicken Bauch,
der bei zu viel Zucker kommt und solche Geschichten.
Ist nicht deine Verantwortung?
Also, ob das in meiner Verantwortung ist, ist, sag ich, ja, okay,
können wir zu machen, aber grundsätzlich wollen die Leute das erstmal lecker haben.
Und ich mach dann halt eben das, was meine Leckerkeit ist.
Und gerade in der Sterne Gastronomie haben wir gleich, Butter hilft immer.
Und so ist es dann eben. Ja, ich könnte jetzt mir das, ja, Verantwortung.
Verantwortung ist ja erst mal meine, die ich habe, die Leute hier glücklich zu stellen.
Sicherlich kann man Sachen hier und da ein bisschen anders machen,
süßen nur noch mit Honig und Agavendicksaft.
So, ob das aber in meinen Augen schlau ist, weil der wächst ja hier nun auch
nicht, der kommt ja da irgendwo aus Südamerika.
Muss auch wieder hergekutscht werden.
Was ist gesund und nachhaltig?

Das ist die Frage. Kann man lange drüber diskutieren, genau.
Du willst deine Gäste glücklich machen, aber was macht dich denn hier in Rauden,
abgesehen von deiner Familie, du hier jetzt mal von ausgeht,
dass sie dich glücklich macht, aber was macht dich hier in Rauden glücklich?
Eigentlich kann ich sagen, also na gut, man ist jetzt angekommen erst mal.
Das ist ja so das eine, so im Zusammenhang mit der Familie, dass viel wegfällt.
Ruhe, also von hier anderthalb Millionen Großstadt zu 60 in Rauden ist halt
schon ein Schritt wieder gewesen.
Aber hier abends einfach mal rauszugehen und da kuhlt ein Mutti Kuh und da röpft
der Fuchs noch zwischendurch und hier fährt eigentlich fast kein Auto mehr lang.
Ich habe mich jetzt erst mal dabei erwischt, wie man sich doch nach jedem Auto,
was ja durchfährt, umdreht.
Das hat man früher nie gemacht, weil der permanent eins irgendwo lang gefahren ist.
Und das ist schon toll. Jetzt haben wir natürlich auch noch den Vorteil,
dass das Grundstück relativ groß ist.
Also man hat halt viele Ecken, in die man sich eben auch mal verkrümeln kann, um Ruhe zu suchen.
Das ist toll und eben ansonsten ist es schön, wie das so ist.
Da geht man mal, ja gut, meine Nachbarn jetzt speziell nicht,
weil die sind ein bisschen älter.
Da ist jetzt mit Biertrinken nicht mehr viel so mit denen, aber dann geht man
halt zweifelweise weiter und dann wird dich keiner vom Hof hier an.
Man kommt eher schneller ins Gespräch als in der Großstadt. In der Großstadt
muss ich es explizit suchen, indem ich zu Freunden gehe mit Absicht und wir
nehmen uns halt was vor. Und hier passieren Sachen einfach.
Die waren so nicht geplant. Das ist schon gut.
Genau, und wenn man natürlich, wenn was ist, kannst du mal schnell.
Ich brauche, haste, jetzt.
Und dann klappt jetzt. Meistens.
Und dadurch, dass ja meine Eltern auch noch in Uis da sind und die Geschwister
oder zumindest Teile von den Geschwistern und die Familien, das ist schon toll.
Und ja, deswegen, ich will das nicht mehr müssen.
Genau. Und ja, sonst ist es halt eben der Natur, wo man die selber gar nicht so oft genießt, wenn man,
die Kinder sagen dann immer, oh, ich will jetzt nicht spazieren.
Meine Frau geht viel, häufig alleine, weil ich dann auch ein bisschen faul bin,
muss ich sagen, gerade wenn man hier Samstag und auch Wollen wir Sonntag noch?
Ich liege ja aber auch gerade so schön.
Oder Sonntag dann. Aber es ist schon viel schöner, wenn man den Fahrrad durchfährt.
Oder eben mal schnell noch im Sommerferien abends am See.
Und ohne Auto. Da sitzt du aufs Fahrrad, die setzt du hier schnell Handtuch
und ab geht's. Das ist toll. Das ist super.

Und was wünschst du dir für dich, deine Familie und für die Region?
Für die Region. Naja, grundsätzlich ist es erstmal gesund bleiben.
Das ist ja das Allerwichtigste.
Ansonsten, ja, was wünsche ich mir? Für die Familie ist klar,
dass wir glücklich bleiben.
Ich habe da jetzt vielleicht noch gar nichts zu tun, aber nachher dachte,
ob ich mir was für die Kinder wünsche. Die sollen glücklich werden.
Also egal mit dem, was die machen, ob die hier bleiben oder ob die gehen.
Natürlich würden wir uns auch freuen, wenn wir die in der Region hier groß kriegen
und mit Arbeit versorgen können.
Am Ende auch hier, wobei es jetzt gerade nicht danach aussieht.
Ist, als wenn die dafür viel Muse für Gastronomie hätten. Aber es ist auch nicht
schlimm, müssen sie nicht.
Aber dass man denen, ich sage mal, so ein bisschen dieses,
sokalen Patriotrismus beibringt, so wie er uns beigebracht wurde.
Wir sind so hier, großen Köntern der Welt.

Das ist ein sehr schöner Spruch. Ich konnte mir auch nicht vorstellen,
zurückzukommen, aber Dinge sind, wie sie sind.
Genau. Und das ist so das.
Und für die Region an sich, ja, Arbeit ist immer A und O, muss man sagen,
auch wenn es da das Kraftwerk ist. Und das kann aussehen, wie es will, aber es bringt Geld.
Und die Leute haben dadurch ein paar Mark mehr in der Tasche.
Und somit bin ich dann wieder am Ende des Rattenschwanz und dann geben sie das
bei mir auch eher mal aus, wie wenn sie keinen Z hätten.
Das ist immer so die Sache. Aber ansonsten müssen wir das ein bisschen attraktiver
machen. Jetzt sind wir Touristenregionen.
Und gerade dieser gastronomische Aspekt bei der ganzen Geschichte ist hier und da ein bisschen mau.
Wir haben viel Ferienwohnungen zum Beispiel, aber wenig Zimmer,
die nur eine Nacht geben.
Also eine Ferienwohnung, die Ferienwohnung, die wollen wir immer gerne für,
also machen wir ja auch, wir haben auch noch eine, wenigstens drei Nächte oder eine Woche.
Jetzt habe ich aber so einen Radfahrer, der fährt den Spreeradweg lang,
der bleibt hier nur einen Tag.
Der will abends was essen gehen und der will am nächsten Tag weiter.
Da ist das Angebot noch ein bisschen mauer.
Das finde ich jetzt so eine Geschichte, wie es da an Klippen passiert ist mit
der Arche, das hilft schon viel.
Die machen da auch eine schicke Sache.

Was meinst du genau? Die haben ja da auch eine Ferienwohnung oben drüber,
ne? Oder Zimmer? Über der Gastronomie?
Nee, die haben ja den Scunpark da.

Ach, der Scunpark.
Aber es geht ja alleine auch darum, dass wir nochmal ein Restaurant haben,
wo die Leute abends essen gehen.

Ach so meinst du, ja, das stimmt.
Da gibt es am See nicht viel.

Nee, das stimmt, ja.
Um acht macht der Imbiss zu, bei schönsten Wettern.
Was ich auch verstehe, weil da
muss ja auch wieder einer stehen und was machen, aber es sieht nicht aus.
Da würde ich auch gerne als Einheimischer sagen, ich kann doch nicht um 18 Uhr
noch ein Bier trinken, aber um 8 Uhr bin ich da.

Was hältst du von so einer Automatenlösung?
Nee.

Nee, weil?
Der hält immer wieder bei persönlich und.

Also wir sind neulich, neulich ist es schon ein paar Jahre her,
sind wir den Rheinsteg gelaufen am Rhein entlang und da hast du ja diese vielen
Weinhänge und da ist irgendwo an so einem Weinhang, ist da ein Automat,
da kannst du zahlen und kriegst ein Glas Wein,
also eine Flasche Wein, ein Glas dazu tatsächlich auch und stellst das dann
einfach wieder irgendwie ab und sitzt dann an diesem Weinhang und guckst über den Rhein.
Ja gut, dann ist das toll, ja klar. Wenn das so funktioniert,
ein bisschen schick mit Glas und nicht Glastebecher und dann warum nicht so.
Aber schön ist ja dann auch manchmal, wenn man sagt, hier könnte noch ein bisschen Musik dabei sein.
So brauche ich in dem Fall vielleicht nicht am Rhein, da will ich meine Ruhe haben.
Aber gerade so am See in Uflet und ein bisschen das jüngere Publikum, das nochmal.
Und vielleicht will ich ja nicht nur ein Bier verkaufen, sondern drei im Idealfall
oder noch einen Cocktail.

Also denkst du, wir sollten uns eher auf ein jüngeres Publikum einschießen in der Region?
Ja, jein, weil woher soll es kommen?

Ja, nicht aus der Region, von ein bisschen weiter weg.
Ja, aber das Problem ist ja, dass der so wie Gesamtdeutschland sich ja grundsätzlich
irgendwo ein bisschen verjüngen muss, über kurz oder lang. Und uns bringt das
nichts, wenn doch hier, oder was jetzt wir auch in Rauen teilweise der Fall
haben, dass es stehen Häuser leer von Leuten, die früher da waren.
So, die werden gekauft hier und da. Was ist passiert? Das sind dann schon Leute,
die sind jetzt der 50, die das dann kaufen.
So, die wohnen auch in der Großstadt, machen da noch ihre Arbeit fertig und
haben das dann als Alterssitz.
So, dann habe ich aber die nächsten 65 Jahre da, für die ich mir Gedanken machen
muss, wo kriegen die was zum Einkaufen her und die sind wieder weniger flexibel.
Oder vielleicht schaffen sie es noch fünf bis zehn Jahre, aber dann hast du
wieder irgendwas, wo...
Wir können doch nur mit Jugend nachhaltig bleiben, dass wir auch als Gemeinde groß bleiben.
Die Leute können sich dann manche schaffen, die gehen sofort ins Dorfleben mit
rein und sind sofort dabei. Und das passt.
Aber dann hast du wieder welche gehabt, die sagen, sie weiß ja nicht mal,
wie die aussehen. Und wir sind 60 Einwohner.
Das ist dann so das Problem.
Und deswegen, wenn man das so ein bisschen hinkriegt, dass die Jugend sich hier
wohler fühlt und die dann wieder da sind und die Freundin hier finden und im
Zweifel eine Familie gründen, dann ist uns mehr geholfen wie mit den 60-Jährigen.

Wo hast du eigentlich als Uyster deine Frau aus Rauden gefunden,
wenn du in Stuttgart warst? Das habe ich noch nicht zusammengekriegt.
Na gut, kannten wir uns schon früher. Wir sind ja auf dem selben Kindergarten,
selben Schulen gegangen.
Wir wussten, wer wer ist.
Und dann, irgendwann haben wir uns in München mal wieder getroffen.
Sie hat ja dann auch mit 17 in München angefangen, die Lehre.
Und dann so und das und das und endgültig verliebt, sag ich mal,
haben wir uns dann ja bei der Rauchzeit von meinem Bruder, weil der hat ihre Cousine geheiratet.

Wie es halt zu laufen.
Ja, spannend, dass man manchmal in die Ferne muss, um jemanden aus der Heimat
zu treffen. Oder da engere Bande zu schnüren.
Spannend. Ja gut, also dieses Jugendthema, das werden wir beide heute nicht lösen.
Ich glaube, das ist auch gar nicht so leicht. Ich war neulich auf einer Konferenz,
wo es auch um dieses Thema Jugend im ländlichen Raum ging.
Und da waren viele schöne Konzepte, wie man die Jugend mobilisieren kann.
Aber wenn sie erstmal gar nicht da ist, dann wird es natürlich schwierig. Also von daher...
Was kann man jetzt sagen? Auf geht's, mehr Kinder kriegen.
Das wäre das Richtige, aber ja. Aber Leute machen sich ja, dann ist man ja wieder genauso.
Wo gehe ich mit dem Kind zum Arzt? Dann muss ich bergen. Ja,
warum ziehe ich dann nicht gleich in Stadtnähe? Warum gehe ich erst aufs Land?
Wir haben den Unterschied hautnah kennengelernt. Clara ist in München schön.
Du bist auch früh zum Sonntag rausgegangen und hast beim Bäcker ein Brötchen gekriegt.
Der Kinderarzt war fußläufig. Und genauso der Hausarzt, der Zahnarzt und alles.
Du brauchst das Kind Auto mehr. Wir sind zusammen nach München,
mein Auto hat sich da verostet, ich habe es dann verkauft.
So Fahrrad viel gefahren, zur Arbeit mit Fahrrad oder Bahn.
Und so das Angebot war halt schöner, wenn auch für Kinder dann klar,
in U-Bahn in jeder Ecke gab es einen Spielplatz, wo mal eine andere Schaukel ist und alles so.
Aber eben dieses, wo ich sage, ja, die sind hier schon unbesperrter.
Und werden trotzdem nochmal meiner Meinung nach ein bisschen mehr darin geschult,
die Sinne zu schärfen, wir die eben auch alleine lassen.
Dann wird doch mal eher gelernt, nach dem Auto zu gucken.

Ah, so meinst du dann.
Und wenn ich das sehe in der Stadt, Kopfhörer auf, hören die da vor und dann
gehe ich so über den Geweg.
Ich staune, was da nicht mehr passiert an den Bampeln.

Also die werden schneller freigelassen, in Anführungsstrichen hier auf dem Land
und können sich da demzufolge auch schneller entfalten und lernen auch schneller
ihre Grenzen kennen, gegebenenfalls.
Zumindest war es so...
Ja, genau. Ja, okay.
Also das war mein Gefühl. Also ich bin ja damals dann auch mit 16 in Richtung
Stuttgart. Gut, das war auch ein ländlicher Raum, da waren wir auch am Weinberg.
Das waren auch nur 600 Einwohner, was der Ort da hatte.
Keine Frage, bloß aber man ist ja doch mal auch nach Stuttgart gucken gefahren.
Ich habe mich dann darauf vorbereitet gefühlt.
Also ich habe jetzt, da guckt man, Mensch, groß, so oft warst du jetzt noch nicht in der Stadt.
Ja, bei denen kennt man alles. Man hat gelesen, aber ich habe jetzt nicht mich
irgendwie benachteiligt gefühlt.
In keinster Weise, wenn ich das andersrum mache.
So andersrum stelle ich mir das vor, wenn jetzt aus dem Stadtleben,
wenn ich nicht anfange, die Ruhe oder das zu akzeptieren, was es dann doch für
einen Vorteil hat und einmal muss ein bisschen wachsamer machen.
Du musst halt mal deine Woche anders planen.
Ein bisschen mehr über dich nachdenken. Das schaffst du hier einfach.
Da drüben gehst du nur so, ich habe jetzt Hunger, ich habe nichts im Grunde,
gehe ich jetzt in den Laden. Funktioniert ja nicht.

Also sind die Städte relativ verwöhnt, was das Angebot angeht und die Landeier
in Anführungsstrichen genügsamer?
Ja, kann man so nah verwöhnen. Ist immer relativ. Wenn es da ist,
nutzt man es. Ist doch logisch.
Das ging uns ja nicht anders. Also wir sind auch wegen einem Stückchen Butter mal in den Bus gelaufen.
Aber gleichzeitig hat es so, na gut, da bist du mit dem Kind noch mal ein Stück
gegangen mit dem Kinderwagen.
Und die auch noch mal lauft gerade mit und dann nutzt man das eine ins andere.
So unser Einkaufen war ein Rest dort nicht immer strukturiert.

Ja, da muss man sich jetzt tatsächlich eher einen Gedanken machen.
Was nehme ich alles mit, wenn ich einmal unterwegs bin?
Das stimmt.
Aber dann ist das so. Wenn es das gibt, warum soll ich es nicht machen?
Darf sich davor auch nicht verschließen.
Und die andere sagt, ich fühle mich ja deswegen nicht benachteiligt hier. Ich muss mir umgehen.
Beziehungsweise, wenn ich selber los kann, dann sagst du, bist du da?
Dann bring mir doch mal mit, bitte.
Man ist viel interaktiver mit anderen Menschen. Es ist einfach so.
Also in der Stadt weiß keiner. Also wir haben relativ ein bisschen aushalb von
der Stadt gelebt. Es war so ein Sechs-Parteien-Haus.
Ja, mit denen hast du dich mal auf den Gang getroffen. Guten Tag und Schiff.
Hinten immer mal wieder hat man immer ein bisschen länger gequatscht.
Hat man einen Kaffee getrunken oder man hat auch mal zusammen gegrillt.
Aber bei beiden nicht so oft, wie du es hier machst.
Das ist das. Das ist wesentlich. bist mehr incognito.

Also die Gemeinschaft, die du hier vorfindest, ist das, was dir auch gefällt, was du auch brauchst.
Manchmal sagt man sich, jetzt macht langsam, aber insgesamt klar.

Oh, schön. Willst du uns noch eine Anekdote erzählen aus deiner Küche?
Eigentlich nicht.

Eigentlich nicht.
Mir fällt gerade keiner ein, was irgendwie ansatzweise spannend ist.

Aus dem Haus Dahlmeier mit dieser wunderbaren Werbung.
Die Schickeria von München?
Ja, die Schickeria von München. Ach, da könnte man so viel erzählen, tatsächlich.
Die haben ja, was war da zum Beispiel? Die haben ja damals auch umgebaut,
das kam auch im Fernsehen. Kabel 1 mal, wie entsteht ein Gourmet-Restaurant.
Da waren wir auch mit dabei.
Und eigentlich war es so ein paar Leitenträger und Pancho, weil ja da hat ein
Stuhl gefällt, der irgendwo im Keller stand und nicht gefunden wurde.
Die Rosshaar-Vertächtelungen, die an der Wand waren, die waren nicht richtig.
Das Porzellan ist gebrochen. Die hatten damals Platzteller, Numpfchenburger
Porzellan, handbemalt.
So wie so ein Große. Problem ist nur, keiner hat darüber nachgedacht,
dass er der erste Gang auf einer Platte war, also sprich einem Neobalen oder Vierheckchen.
Auf dem runden Teller wackelt der. So, was ist das?
Da kam das Amisgeld, das hat noch draufgepasst, aber nach dem Vorspeisenteller
musste ich den Platzteller schon wieder ausheben.
So, und dann kostete einen so ein Ding 400, 500 Euro. und dann stelle ich in
den Spülkorb und dann irgendwann war mal nach einem halben Jahr von den 45 Tellern,
die da waren, war fast die Hälfte kaputt, weil einfach eine Ecke abgeplatzt war.
Wo jemand sagt, es ist alles gut und schön, man kann das alles machen,
aber denkt doch mal immer mehr drüber nach.
Das sind so Sachen, wo man sagt, aber ja, passiert ist viel.
Also erlebt kann man reichlich, sei es auch in Dresden gewesen,
Da sind wir auch immer spannend mit dem, da haben wir mal mit dem Bienen und
Bluber den Dyspressoball ausgerichtet.
Das war auch so und dann mussten wir in den Hinterhaufen kommen von diesem Haus
damals, was war ich weiß es nicht mehr. Ja und das war einfach eine Baustelle.
Also da haben wir die Vorspeisen angerichtet auf Gerüsten, weil das einfach,
wir hatten nichts anderes.

Krass.
Da war noch Sandhaufen, da war noch Schutt.

Das ist aber auch eine spannende Location dann, ne? Ja.
Und es interessiert sich ja keinem, wie du es machst. Du bist jetzt dafür verantwortlich, mach das.
Dann schaffst du das natürlich nicht mit dem Personal, den wir da hatten.
Dann hast du da 20 Leute mit an die Hand gekriegt, die alles Leiharbeiter waren
und die musst du dann jetzt erstmal briefen.
Und dann kommt der, das geht doch nicht. Mach es doch bitte einfach.
Ich kann es doch jetzt auch nicht ändern. Wir müssen jetzt hier durch.
Dann wollen wir dann alle auch schlauer sein.
Und ja, da ist dann manchmal schon. Und dann der Fernseher. Also das Fernsehteam um mich rum.
Die kannst du dann auch noch für brauchen.
Aber ging alles gut am Ende. Muss ja. Verlieren geht nicht.

Und ich freue mich auf meinen