Heike Brendel aus Zimpel


Veröffentlicht am: 26.01.2025  Aufgenommen am: 19.01.2025
Dauer: 56 Minuten 34 Sekunden


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Episodenbild

Worum gehts?

In dieser Episode von ’s menschelt spricht Romy mit Heike Brendel, einer engagierten Grundschullehrerin, die vor fünf Jahren von Friedersdorf nach Zimpel gezogen ist. Heike erzählt, wie es für sie war, ihre langjährige Gaststätte hinter sich zu lassen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Sie teilt ihre Erfahrungen als Lehrerin und berichtet, welche Freude ihr die Arbeit mit Grundschülern bereitet.

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Bedeutung von Begeisterung und Ehrlichkeit im Umgang mit Kindern. Heike erklärt, wie wichtig eine respektvolle Umgebung für die Entwicklung der Kinder ist und wie sie versucht, ihnen Werte wie Teamarbeit, Respekt und eine konstruktive Konfliktkultur zu vermitteln.

Darüber hinaus sprechen Romy und Heike über die Herausforderungen des Lebens in einer ländlichen Gemeinde. Heike erzählt, wie sie die touristische Entwicklung in der Region wahrnimmt und welche Wünsche sie für die Zukunft ihrer Gemeinschaft in Zimpel hat. Sie zeigt, wie wichtig eine positive Einstellung ist und wie sehr sie die Natur schätzt, die sie täglich umgibt.


SPRECHER IN DIESER FOLGE

Heike

Romy





Kapitelbilder

Zu dieser Episode von „'s menschelt“ gibt es ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecherzuordnung.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt. Bei den Hauptfolgen werden wir so gut wie möglich versuchen, das Transkript nachzubearbeiten. Es kann aber auch immer sein, dass wir dafür keine Zeit hatten. Der automatisierte Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort.

Transkription der Episode anzeigen
Romy 0:00:45

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts Menschelt.

Heute aus Zimpel mit Heike Brendel.

Heike 0:00:54

Hallo, schön, dass ich dabei sein darf.

Romy 0:00:58

Ja, ich freue mich, dass wir hier durch Zimpel spazieren, beziehungsweise durch

den Wald. Du bist ja noch nicht so lange in Zimpel.

Heike 0:01:05

Nee, seit fünf Jahren. Also jetzt im Sommer wären es fünf Jahre. Genau.

Romy 0:01:11

Und wo kommst du ursprünglich her?

Heike 0:01:13

Also ganz ursprünglich aus Görlitz und dann haben wir 31 Jahre im Oberland gewohnt,

in Friedersdorf, um genau zu sein.

Romy 0:01:22

Und was verschlägt einen von Friedersdorf nach Zimpe?

Heike 0:01:26

Das ist eine gute Frage. Also wir hatten ja in Friedersdorf eine Gaststätte, 31 Jahre lang.

Und haben die mit sehr viel Herzblut betrieben.

Und dann kam aber leider das gesundheitliche Aus von meinem Mann dazu.

Der hatte eine sehr aufwendige große Fuß-OP. Und deswegen mussten wir das verkaufen.

Und ein Jahr zuvor, also das war 2019, diese Ãœberlegung, was machen wir.

Und ein Jahr zuvor hatte unsere Tochter den Hof hier in Zimpel gekauft.

Und da kam das Angebot.

Mensch, wenn ihr das verkauft in Friedersdorf, wollen wir nicht so ein Mehrgenerationen-Projekt starten.

Romy 0:02:12

Ach super.

Heike 0:02:13

Unser Enkel war ja damals schon geboren. Der war reichlich ein Jahr alt.

Und da waren wir ganz glücklich, dass wir einen Plan B hatten für den Rest unseres Lebens. So, genau.

Romy 0:02:26

Das heißt, ihr seid jetzt, beziehungsweise du bist jetzt hier final angekommen?

Heike 0:02:31

Jetzt, ja. Es hat lange gedauert, tatsächlich, über zwei Jahre,

weil ich sehr an dem Haus in Friedersdorf gehang, sehr an der Gaststätte,

diese Arbeit wirklich geliebt habe, ohne Ende.

Und ja, der Abschied ist mir sehr schwer gefallen.

Meinem Mann weniger, weil er immer im Hinterkopf hatte, dadurch dann ein schmerzfreieres

Leben durch diese Fuß-OP zu können.

Also ihm ist der Abschied leichter gefallen, aber ich hatte zu knabbern.

Aber das ist, guck mal, wenn du jetzt hier so guckst, das ist so schön.

Also ich bin wirklich komplett angekommen mittlerweile.

Ja, und ich kann das jetzt auch genießen, was ich eben zwei Jahre lang nicht konnte.

Alle haben immer gesagt, sei froh, ganz anderes Leben, nicht mehr so lange arbeiten.

Und ich war eben nicht froh. Aber jetzt bin ich's. Restlos, wirklich.

Romy 0:03:35

Es ist ja sicherlich auch ein großer Unterschied von viel, viel,

viel Arbeiten zu hier in der Natur Ruhe finden und vielleicht sich auch nicht mehr gebraucht fühlen?

Heike 0:03:48

Oder gebraucht fühlen, insofern weniger, weil wir ja unseren Enkel hatten.

Aber es ist tatsächlich so, also in einer sehr lauten Welt quasi, in die absolute Ruhe.

Also ich kann mich erinnern, ich bin mit meinem Enkel mal hier hinter spazieren

gegangen, stand dann an so einer Wegkürzung und habe gedacht, boah, ist das ruhig.

Ist hier überhaupt Leben? Und dann war ich so froh, als so eine Schar Gänse

über mich flog und dachte, ja, es ist doch noch was da.

Also ich war über diese Ruhe wirklich körperlich richtig erschrocken.

Und jetzt stehe ich da und denke, boah, ist das schön ruhig.

Also es hat sich komplett geändert. Also gebraucht werden schon,

also ich wurde ja viel gebraucht für meinen Mann nach der OP und für den Enkel

das schon, aber es war eben anders, komplett anders.

Romy 0:04:44

Wie bist du denn beruflich hier angekommen? Oder bist du schon Rentnerin?

Heike 0:04:48

Nee. Und möchte ich ehrlich gesagt auch noch gar nicht sein.

Es gibt viele in meinem Alter, ich bin ja jetzt 62, die sagen,

Mensch, kannst du ruhig mal.

Aber nee, das entspricht auch nie meinem Naturell.

Ich habe ein Jahr bei einer privaten

Bildungsgesellschaft gearbeitet und Migranten-Deutschunterricht gegeben.

Und das hat mir richtig gut gefallen, wirklich.

Naja, und nun war das aber so, man musste dort mehrere Kurse betreuen.

Und ich bin da zwischen fünf, sechs Kursen immer hin und her gerannt.

Und das hat mich nie glücklich gemacht, weil ich keinen Kurs eigentlich so richtig gut machen konnte.

Dann habe ich noch mal zwei Jahre einen Ausflug in eine Buchhaltung gemacht

und das hat mich total unglücklich gemacht,

weil ich gemerkt habe, das Sitzen am Schreibtisch kann ich nicht, geht nicht.

Und jetzt habe ich nochmal was ganz anderes angefangen.

Also das heißt 2023 und zwar als Grundschullehrerin.

Romy 0:06:11

Du hast nochmal eine komplette Umschulung gemacht?

Heike 0:06:14

Naja, das ist ja bei den Seiten- oder Quereinsteigern immer so ein Vierteljahr,

wo man in Meißen so eine, ja wie soll ich es denn sagen, Schnellbesohlung bekommt.

Romy 0:06:25

Okay.

Heike 0:06:27

Naja, da wird, also das Vierteljahr ist furchtbar vollgepackt mit Informationen

und vielen, vielen Dingen.

Und dann wird man schon auf die Grundschüler losgelassen.

Und ich hatte ja aber, ich habe ja ursprünglich mal studiert an der Handelshögschule

und dort so einen Zusatzkurs für Lehrlingsausbildung.

Also ich hatte da schon so ein paar Vorerfahrungen, auch wenn die schon lange her sind.

Ja, und jetzt, wie gesagt, bin ich an der Grundschule.

Romy 0:07:01

Und was unterrichtest du?

Heike 0:07:03

Deutsch, Mathe, Sachunterricht und Werken in den dritten und vierten Klassen.

Romy 0:07:07

Bist du Klassenlehrerin?

Heike 0:07:08

Ja, einer vierten Klasse.

Romy 0:07:10

Ach, schön.

Heike 0:07:11

Ja, finde ich super. Also ich freue mich wirklich tatsächlich jeden Tag auf

Arbeit zu fahren und freue mich auf meine Klasse.

Wirklich, weil die sind spitzenmäßig.

Macht wirklich Spaß.

Ja, die sind so großartig. Das sind so tolle Kinder, wirklich.

Romy 0:07:30

Was macht die Kinder denn zu tollen Kindern?

Heike 0:07:33

Also, dass sie erstmal grundehrlich sind, dass diese Kinder noch unheimlich

begeisterungsfähig sind, was leider ja dann vielen Erwachsenen abhanden kommt.

Dass sie, ja, also dass man merkt, wie die sich entwickeln.

Also ich hatte jemanden, den habe ich ja nur wie gesagt in der dritten Klasse übernommen.

Und wie der sich immer weiter verbessert und das macht Spaß.

Also wie gesagt, so diese Begeisterung und diese Ehrlichkeit.

Also mich fasziniert es jeden Tag.

Romy 0:08:11

Sehr schön. Und woran glaubst du, dass die Erwachsenen ihre Begeisterungsfähigkeit verlieren?

Heike 0:08:18

Ja, das ist schwierig. Wahrscheinlich, weil sie so in dem Alltagstrott auch

oft vergessen, einfach mal so ein bisschen Kind zu sein.

Auch mal über die Stränge zu schlagen und auch mal Dinge zu tun,

die nicht nur normgerecht sind.

Romy 0:08:40

Ist das ein Beispiel? Wenn du mal über die Stränge schlägst und dein kleines Kind rauslässt?

Ist egal.

Heike 0:08:53

wenn ich mal über die Stränge schlage und mein kleines Kind also das

mache ich tatsächlich oft mit meinem Enkel und da ist es natürlich das Schöne, weil,

egal beim Spielen oder Basteln oder da kann man natürlich wirklich albern sein

und Quatsch machen und ja,

ansonsten bin ich wirklich tatsächlich gerne und viel hier unterwegs und,

so die Gedanken so setzen lassen und zu sich selber finden oder auch sich zu

erden und dankbar zu sein für das, was man hat.

Also das gehört so alles für mich ein bisschen ein Stück weit dazu.

Romy 0:09:36

Und woher nimmst du deine Inspiration für den Unterricht oder ist das alles vorgegeben?

Heike 0:09:42

Also es gibt natürlich eine Leitlinie und den Lehrplan, an den man sich halten muss.

Aber das ist im Moment für mich wirklich tatsächlich noch sehr zeitaufwendig,

weil ich viel Zeit investiere, recherchiere und,

Ich sitze viel vor dem Computer und gucke, was kannst du da noch machen,

um das interessanter zu machen.

Oder eben Projekte zu starten. Wir waren da jetzt bei der Feuerwehr in Bautzen,

wo die Kinder live erleben konnten, wie Feuer gelöscht wird und solche Dinge.

Also ich würde gerne mehr Unterricht zum Anfassen machen.

Also wo die Kinder dabei sind, agieren können und sehen, was sie lernen. Genau.

Romy 0:10:33

Und also kannst du das frei gestalten oder bist du da tatsächlich auch in deine

Schranken verwiesen, wenn du sagst, du würdest das gern tun?

Heike 0:10:41

Nee, ich kann das schon ein Stück

weit frei gestalten, aber ich muss mich natürlich an den Lehrplan halten.

Romy 0:10:46

Ja.

Heike 0:10:46

Das schon, also es muss schon alles drin sein, was sie lernen sollen.

Romy 0:10:50

Ja.

Heike 0:10:51

Aber ja, ich kann das schon ein Stück weit frei entscheiden,

doch. Und das mache ich auch gerne.

Romy 0:10:59

Und wie ist euer Mehrgenerationen-Projekt denn jetzt gelungen?

Wenn du sagst, ihr wolltet so ein Mehrgenerationen-Projekt hier zu Hause starten, wie läuft es?

Oder bezieht sich das nur auf das Zusammenziehen verschiedener Generationen?

Heike 0:11:16

Nee, dadurch, dass wir ja nur eine Familie sind, ist es ja natürlich so,

dass unser Enkel fast täglich oben auch bei uns ist.

oder wir ihn betreuen, wenn unsere Tochter verhindert ist oder so.

Aber ja, das muss ich natürlich sagen, das Zusammenleben als solches war und

ist mitunter nicht so einfach.

Alleine schon eben wegen der Generationenfrage.

Und wir kommen ja, wie gesagt, wir hatten 31 Jahre selber ein großes Haus,

konnten alles selber entscheiden.

Und jetzt ist es natürlich so, dass immer alles abgestimmt werden muss.

Und das ist schwierig von beiden Seiten aus.

Und da müssen sich auch beide Seiten ein Stück weit zurücknehmen.

Und ja, aber im Großen und Ganzen denke ich, klappt es ganz gut.

Romy 0:12:12

Ja, sonst wärt ihr wahrscheinlich schon längst wieder ausgezogen.

Heike 0:12:17

Genau.

Romy 0:12:18

Vielleicht was anderes zu suchen.

Heike 0:12:21

Nee, also es gibt immer über, und das wäre auch geschwindelt,

wenn ich sage, es wäre alles eitel Sonnenschein. Das ist ja auch Quatsch, muss ja auch nicht sein.

Romy 0:12:28

Kann es ja auch eigentlich gar nicht sein, denn die Generationen sind so unterschiedlich

groß geworden und haben unterschiedliche Werte mitbekommen.

Heike 0:12:35

Genau.

Romy 0:12:36

Und Einstellung vom Leben, also dass es immer irgendwie Spannungen gibt.

Dann kommt es darauf an, dass man die gut miteinander bespricht und Dinge aushandelt und so.

Heike 0:12:44

Genau, dass man da miteinander reden kann, genau. Das ist wichtig.

Romy 0:12:49

Also ich glaube, es wäre auch schlimm, wenn die Generation nicht miteinander,

also wenn es keine Konflikte gäbe. Weil an diesen Konflikten wächst man ja gegenseitig

und auch daraus entstehen ja neue Dinge.

Wir wären wahrscheinlich in der Menschheitsgeschichte noch nicht so weit,

wobei das kann man in Frage stellen, ob das weit ist, aber wir wären noch nicht

so entwickelt, wie wir jetzt sind,

wenn wir keine Konflikte hätten und an denen wachsen würden.

Heike 0:13:18

Genau, das ist vollkommen richtig. Und ja, man lernt ja am Ende auch sehr viel

über sich selber in diesen Konflikten.

Romy 0:13:25

Inwiefern?

Heike 0:13:25

Na ja, also ich bin so ein Typ, ich mache gerne viel allein.

Romy 0:13:33

Okay.

Heike 0:13:34

Also, weil ich es einfach so gewohnt war. Und ich habe gelernt,

dass man nicht alles alleine machen muss. Und das ist natürlich dann auch wieder schön.

Also, so Hand in Hand und auch mal delegieren können, was ich auch nie konnte.

Also mir schafft es sehr viel mehr Freiraum auch und ein Stück weit auch bessere Lebensqualität.

Also dass man eben sich teilt und sagt, ich würde gerne, dass du das übernimmst

und ich mache das und das funktioniert gut. Also.

Romy 0:14:11

Könntest du dir vorstellen, auch in so einer Art Mehrgenerationenprojekt zu

wohnen, wenn es nicht deine Familie wäre?

Heike 0:14:18

Ähm, tatsächlich ja.

Also wir haben mit unseren Freunden schon mal tatsächlich gesponnen und gesagt,

wenn wir älter sind, wir kaufen uns alle zusammen ein großes Haus und ziehen dort alle zusammen ein.

Einen Gemeinschaftsraum und eine große Gemeinschaftsküche, um gemeinsam zu kochen.

Und ansonsten hat jeder seinen Rückzugsort.

Und das würde ich auch spannend finden. Also ganz einfach, dass man sich gegenseitig

hilft, füreinander da ist.

Eigentlich auch das, was leider auch immer so mehr auf der Strecke bleibt.

Dieses Füreinander-Dasein und in so einem Mehrgenerationenhaus, ich würde es gut finden.

Ja, ich hätte damit keine Probleme.

Romy 0:15:11

Wie ist denn dieses Füreinander-Dasein hier in Zimpel?

Heike 0:15:17

Jetzt innerhalb der Familie oder generell in Zimpel?

Also wir haben zu einigen Leuten einen guten Kontakt.

Aber ansonsten, wir hatten schon mal gesagt, wir machen mal ein Hoffest,

wo man sich vorstellt und so weiter.

Dann kam uns Corona dazwischen, dann ist das so ein bisschen auf der Strecke geblieben.

Also direkt so in der Zimpler-Gemeinschaft haben wir Kontakt zu fünf,

sechs Leuten, ehrlich gesagt, mehr nicht.

Und da ist der Kontakt angenehm und schön. Und die kommen auch im Sommer zu

uns und wir sitzen oft mal am Feuer oder so. Also das ist gut.

Aber dass ich jetzt sagen könnte, es ist eine riesengroße Gemeinschaft in Zimpel,

kann ich, also ich für meinen Teil kann das nicht sagen.

Romy 0:16:14

Also du könntest dir vorstellen, dass es diese Gemeinschaft gibt,

aber du sie sozusagen noch nicht kennengelernt hast?

Heike 0:16:19

Ja.

Romy 0:16:20

Okay, also ich müsste da noch mal woanders eintauchen sozusagen.

Heike 0:16:27

Ja, also wie gesagt, wir haben auch ganz viele nette Leute jetzt in Klitten

und so Umgebung, wo man den Kontakt hat und auch beieinander sitzt und auch

sich gegenseitig hilft.

Aber Zimpel direkt, wie gesagt, sind es wenig. Aber gut, Zimpel hat ja auch...

90 Einwohner.

Romy 0:16:49

Naja, immerhin.

Heike 0:16:51

Immerhin, ne?

Romy 0:16:53

Es geht eine Straße mittendurch.

Heike 0:16:55

Ja, das stimmt.

Romy 0:16:57

Und ihr habt Glascontainer auch. Das stimmt. Wo ich heute mein Glas abgeliefert hab.

Heike 0:17:03

Okay, wir müssen hier lang.

Das stimmt und der ist auch sehr oft frequentiert.

Romy 0:17:14

Ja, also dieses Mehrgenerationen-Ding, ich finde das total spannend und könnte

mir das tatsächlich auch vorstellen für die Großgemeinde generell.

Ob das jetzt in jedem Ort sinnvoll ist, das weiß ich nicht, aber das einfach mal weiterzudenken.

Aber ich weiß halt nicht, ob die Leute tatsächlich bereit sind,

ab einem bestimmten Alter sich nochmal neu auf sowas einzulassen.

Weil wenn man in seinem eigenen Häuschen seit 40,

50 Jahren wohnt und dann plötzlich sich auf andere Menschen einschießen muss

und einlassen muss und vertrauen muss auch, dass das alles funktioniert,

weiß ich nicht, ob da viele bereit wären.

ja ich sehe hier gerade was ja das sieht also da hat jemand den Baum geschmückt

das erinnert mich an so ein schamanisches Kunstwerk irgendwie

Heike 0:18:12

Hier stand

bis vor kurzem ja auch noch ein großes zelt.

Romy 0:18:15

Ach so ja.

Heike 0:18:16

Und hier hat unsere tochter seminare abgehalten.

Romy 0:18:19

Ach, hier im Wald?

Heike 0:18:19

Und hier konnte man sitzen und da ist das Toilettenhäuschen.

Romy 0:18:22

Ach so.

Heike 0:18:23

Ja. Und das durfte aber nicht mehr gemacht werden wegen dem Schwarzstorch, weil der hier brütet.

Romy 0:18:29

Ach so.

Heike 0:18:29

Und dann durfte dieser Wald nicht mehr genutzt werden. Und dann haben wir das

Zelt abgebaut und das sind jetzt noch tatsächlich die Überreste.

Romy 0:18:37

Ach, schön.

Heike 0:18:39

Ja.

Romy 0:18:40

Das sieht wirklich gut aus.

Heike 0:18:42

Ja, das hat zum Beispiel auch eine ganz nette Frau Stimpe gemacht.

Das hat sie ihr damals geschenkt, als dieser Platz hier eröffnet wurde.

Romy 0:18:48

Ach schön.

Heike 0:18:49

Genau, als Makramee.

Romy 0:18:52

Cool. Das passt irgendwie auch hierher.

Heike 0:18:55

Und es ist ein richtig, also das ist auch so ein Ort, wo man,

wenn man sich jetzt hier hinsetzt und der hat so was Magisches.

Also hier kommt man auch, wenn kein Flugzeug kommt, unheimlich schnell zur Ruhe.

Romy 0:19:10

Ja.

Heike 0:19:10

Also ich habe ja sehr hohen Blutdruck diagnostiziert. Und hier merke ich tatsächlich,

das ist so, man kommt runter.

Romy 0:19:21

Ja.

Heike 0:19:21

Also man braucht nie lange. Man sitzt hier so fünf Minuten und die Welt ist in Ordnung.

Das ist so ein Kraftort. Ja, ein Kraftort. Es hat so eine ganz bestimmte Aura.

Also es ist wirklich total angenehm.

Romy 0:19:33

Also hier sind zwei Holzbäcke und man steht in einem Wald mit hohen Kiefern und ein paar Birken,

einige älter, einige etwas jünger. Es ist wirklich schön.

Heike 0:19:50

Es ist ein total schöner Ort.

Romy 0:19:52

Ja. Bis auf die Flugzeuge.

Heike 0:19:56

Aber das ist doch tatsächlich selten.

Da haben wir heute mal ausgerechnet...

Romy 0:19:59

Das glaube ich.

Heike 0:20:00

..einen Tag erwischt, wo sie da sind. Also hier ist normalerweise absolute Stille.

Romy 0:20:07

Ja. Das kann ich mir vorstellen, dass man hier runterkommt.

Heike 0:20:10

Mhm.

Romy 0:20:12

Das ist also dein Lieblingsort in Zimpel? Oder hast du noch andere?

Heike 0:20:16

Ja, ich habe ganz viele eigentlich. Auch selbst, als noch die Pferde da waren,

bei uns auf der Koppel, so an der Koppel zu sitzen, das hatte auch immer sowas früher.

An sich, also nee, ich habe ganz viele. Also im Wald sind wir auch sehr viel,

alleine schon wegen den Hunden.

Romy 0:20:35

Ja.

Heike 0:20:36

Und da gibt es ganz viele schöne, schöne Stellen.

Romy 0:20:41

Und vermisst du die Berge aus dem Oberland?

Heike 0:20:43

Nö, kann ja hinfahren, wenn ich die.

Romy 0:20:47

Das stimmt, ja.

Heike 0:20:48

Also wir haben ja noch so ein kleines Ferienhäuschen. So ein kleines Ferienhäuschen im Oberland.

Und wir sind dort relativ häufig auch. Also einmal die Woche.

Nee, also ich vermisse tatsächlich gar nichts.

Romy 0:21:01

Ach schön.

Heike 0:21:01

Nee.

Romy 0:21:03

Ja, und wenn du so aus der Gastro kommst, könntest du jemandem empfehlen,

hier in Boxberg oder generell eine gastronomische Einrichtung zu eröffnen?

Heike 0:21:17

Das ist witzig, weil ich bin heute Nachmittag mit jemandem zusammen,

der will eine gastronomische Einrichtung wieder eröffnen und weiter betreiben.

Romy 0:21:28

Ja, cool.

Heike 0:21:31

Und sie möchte da so ein paar Tipps und hat gefragt, Heike, kannst du nicht

mal kommen wegen Konzept?

Oder die muss ja auch für die IHK ziemlich viel vorbereiten und für einen Steuerberater.

Und da sitze ich heute Nachmittag mit ihr zusammen und das finde ich großartig.

Also wenn man ein gutes Konzept hat in der Gastronomie, seine Uhr wegschmeißt

und das mit Leidenschaft macht,

sein Personal gut behandelt, um es zu halten zu können, finde ich das großartig.

Also nach wie vor. Ich habe ja, wie gesagt, diesen Beruf sehr geliebt und ich

habe ihn auch sehr gerne gemacht.

Also ja, finde ich gut, wenn es da immer wieder welche gibt,

die sagen, wir wollen das.

Romy 0:22:25

Und du könntest das in der heutigen Zeit tatsächlich auch empfehlen?

Heike 0:22:30

Ja, also es ist ja generell so, wenn man sich selbstständig macht.

Also nicht unbedingt mit der Gastro. Man braucht ein gutes Konzept,

man braucht einen Wiedererkennungswert.

Also, ja, wie soll ich sagen?

Also man muss das wirklich mit Leidenschaft machen und gerne.

Ich muss auf meine Leute eingehen, egal jetzt ob Dorfbevölkerung oder Großstadtbesuch oder von Übersee, egal.

Es sind im Grunde ja alle gleich und alle müssen gleich gut behandelt werden.

Und ich muss gute Qualität abliefern. Aber ich denke, das ist ja in jeder Branche so.

In der Gastro ist es vielleicht von den Arbeitszeiten her noch ein bisschen

schwieriger, abends, feiertags, immer wieder. und deswegen ist es auch so schwierig,

gutes Personal zu finden.

Aber nee, ich würde es auch für die Gastro empfehlen.

Romy 0:23:38

Du sagtest, man muss mit ganz vielen verschiedenen Menschen klarkommen.

Hast du da irgendwie Kommunikationskurse besucht oder war dir oder ist dir das

Kommunizieren und das Einstellen,

also Kommunizieren mit und Einstellen auf, Leute in die Wiege gelegt?

Heike 0:23:56

Vielleicht ein Stück weit in die Wiege, aber auch learning by doing.

Also das sind die Erfahrungen, die man macht.

Und man muss, wenn man mit Leuten zu tun hat, eine gewisse Gelassenheit mitbringen.

Es gibt schwierige Gäste, es gibt schwierige Leute, aber mein Credo ist,

ich habe ja nicht den ganzen Tag mit denen zu tun.

Also werde ich die zwei Stunden schon mal aushalten.

Also, ne, die gehen ja wieder.

Romy 0:24:35

Im besten Fall kommen sie wieder, aber

Heike 0:24:36

das ist ja auch nicht schlimm.

Da kann ich mich ja dann noch besser darauf einstellen.

Also im Grunde erstmal hat jeder bei mir eine Chance verdient,

ob schwierig oder nicht schwierig.

Romy 0:24:48

Und das ist unabhängig von der Gastro?

Heike 0:24:50

Ja.

Romy 0:24:50

Das ist auch so ein Lebensmotto?

Heike 0:24:51

Ja. Ja, ja. Also ich gehe immer erst mal positiv auf jeden drauf zu.

Und wenn ich jetzt gerade auch, was so neue Freunde oder Bekannte angeht,

merke, dass die Chemie jetzt doch nie so stimmt, also wie ich sie gerne hätte.

Ich sage das ja nur aus meiner Perspektive. Vielleicht ist es andersrum ganz genauso.

Ja, dann geht man sich eben doch ein Stück weit aus dem Weg.

Man kann sich ja trotzdem nett grüßen und gut miteinander reden.

Und dann ist aber auch wieder gut.

Also ich habe wenig Berührungsängste, was den Zugang zu Menschen angeht.

Romy 0:25:35

Bist du deshalb auch in der Schiedsstelle?

Heike 0:25:41

Ja, ja auch. Und weil ich tatsächlich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin.

Ja, also so Zank und Streit sind eigentlich das, wo ich sage,

das macht das Leben so kaputt und es muss überhaupt nie sein.

und gerade so auch bei der Schiedsstelle merkt man ja, dass es ganz oft Dinge

sind, weil die Kommunikation nicht stimmt, ne?

Weil man einfach mal drüber reden müsste und auch so unter Nachbarn eben mal

sich an den Zaun stellt und sagt, komm doch mal her, ich hab ein Problem,

können wir das irgendwie aus der Welt schaffen?

Aber nee, da wird gebockt und der ist böse und mit dem will ich nicht reden

und im Grunde wäre es manchmal so einfach.

Also ja, das ist tatsächlich so, weil ich gerne glückliche Menschen um mich habe.

Romy 0:26:41

Glaubst du, dass dieses Bockigsein darauf zurückzufinden ist,

dass vielleicht die ein oder andere Verletzung stattgefunden hat?

Heike 0:26:48

Ja, mit Sicherheit. Sicherlich gab es im Vorfeld immer irgendwas.

Romy 0:26:52

Das lässt sich doch manchmal gar nicht so leicht vom Tisch wischen.

Heike 0:26:56

Aber ich finde, wenn man das nicht so, sich so manifestieren lässt und da gleich

drüber redet und eben sagt, du, was du heute hier abgezogen hast, das ging gar nicht.

Ich finde, da ist schon ein Stück weit dieser Schärfe rausgenommen und die Grundlage

für weitere Gespräche gegeben.

Aber diese Verletzungen sind ja eben das, wo also viele sagen,

mit dem rede ich keinen Ton mehr.

Das hat sich jetzt gegessen, das will ich nicht mehr und so.

Und das ist ja, glaube ich, das Grundübel. Natürlich gab es Verletzungen, mit Sicherheit.

Natürlich. Aber ja, Kommunikation. Ich finde, das ist einfach alles.

Ordentlich miteinander reden.

Beide Seiten. Auch wichtig, ne? Einer redet, der andere hört zu und denkt, lass ihn mal.

Romy 0:27:51

Aber du legst ja einen Grundstein sozusagen beim Thema Kommunikation in deinen

dritten und vierten Klassen, in der Hoffnung, dass das dann später...

Besser wird oder Sie es besser machen.

Heike 0:28:03

Und das ist tatsächlich so, also ich zum Beispiel in meiner Klasse,

ich bleibe in den Pausen in der Klasse drin.

Romy 0:28:09

Aha.

Heike 0:28:10

Ja, weil ich gemerkt habe, wenn

ich jetzt rausgehe, gibt es bestimmte Situationen, die eskalieren können.

Und wenn ich dann zum Unterrichtsbeginn reinkomme, dann muss ich erst mal zehn

Minuten diskutieren. Der hat das gesagt und der hat das.

Und so kann ich immer gleich dazwischen gehen und sagen Stopp.

Und was ich wirklich meinen Kindern beigebracht habe und was relativ gut,

nicht immer, aber relativ gut funktioniert, wenn jemand Stopp sagt, dann ist es Stopp.

Und dann wird nicht weiter gemotzt. Oder es gibt ja auch körperliche Auseinandersetzungen.

Oder auch gerade beim Fußball. Die spielen alle leidenschaftlich gerne Fußball bei mir.

Wenn der eine sagt, ich will das nicht, dann will er das nicht.

Punkt. Und das müssen die Kinder ja schon lernen.

Romy 0:29:03

Wenn sie dann aber so eingebremst werden in ihrem Verhalten,

muss sich das ja irgendwie anders bahnbrechen, oder?

Heike 0:29:11

Naja, ich finde nicht, dass sie eingebremst werden, aber ich finde,

sie müssen sich an bestimmte Regeln halten.

Und das müssen sie lernen. Und auch Regeln im Umgang miteinander.

Und das tatsächlich können manche Kinder nicht mehr, gar nicht mehr. Ja,

aber es gibt ja auch bei uns Regeln als Erwachsene, an die wir uns halten müssen.

Also wir können auch nicht motzen und toben, wie wir wollen. Och wenn wa s manchmal woll'n.

Und das müssen die Kinder schon frühzeitig lernen, finde ich.

Romy 0:29:49

Woran liegt es, dass sie das nicht mehr können?

Heike 0:29:53

Ich weiß es nicht. Vielleicht kriegen sie es auch teilweise im Elternhaus nicht

vorgelebt, dass es Regeln gibt.

Ich weiß es tatsächlich nicht. Aber ich bemühe mich und tue mein Möglichstes,

dass die lernen, dass man generell vernünftig mit jedem Gegenüber umgeht.

Und wie gesagt, man muss nicht jeden lieben und herzen und rücken,

aber trotzdem gehört ein gewisser Respekt dazu. Und das müssen sie lernen.

Romy 0:30:27

Hast du das Gefühl, dass wir in unserer Gesellschaft und runtergebrochen hier

auf Zimpel und Boxberg respektvoll miteinander umgehen?

Heike 0:30:36

Ich denke schon. Also ich kann es gar nicht so benennen, weil ich wenig respektvollen

Umgang nicht erlebt habe bisher. Ja, also.

Romy 0:30:51

Das ist doch schön.

Heike 0:30:52

In der Schiedsstelle, ja, tatsächlich. Da fehlt auch unter den Erwachsenen der Respekt voreinander.

Romy 0:30:57

Mhm.

Heike 0:30:58

Ja.

Aber generell, also ich denke schon. Und dann ist ja auch mein Credo,

wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es heraus.

Also wie ich jemandem begegne. Wenn ich natürlich motze und dann kann ich nicht

erwarten, dass der andere mich liebevoll in den Arm nimmt und sagt, das Leben ist schön.

Also, ich muss schon auch was dafür tun und dazu beitragen, dass mir gegenüber

ein ordentlicher Umgang herrscht.

Romy 0:31:41

Herrlich, oder? Wir haben Kaiserwetter heute. Ja.

Heike 0:31:45

Und jetzt wird es ein bisschen gefroren, herrlich.

Romy 0:31:48

Ja.

Heike 0:31:49

Und jetzt hörst du auch diese Stille, ne?

Doch, Hahn. Der Hahn macht uns jetzt einen Strich durch die Rechnung.

Romy 0:31:57

Aber das macht ja auch das Dorf aus, dass da so ein paar Tiere sind.

Was habt ihr denn hier alles in Zimpel? Hähne, auf jeden Fall.

Heike 0:32:05

Wir haben drei Hunde und eine Katze und Pferde leider nicht mehr.

Aufgrund der Wolfssituation, weil wir wirklich tatsächlich fast jeden Abend

hier die Wölfe auf dem Fels stehen haben.

Und wir überlegen aber jetzt einen schönen Hühnerstall zu bauen.

Und die haben ein paar Hühner richtig schön eingezäunt, dass keiner ran kann von oben und seitlich.

Und dass man noch ein paar Hühner hat.

Romy 0:32:32

Für die eigenen frischen Eier.

Heike 0:32:33

Genau.

Romy 0:32:36

Und habt ihr hier wirklich Wölfe stehen? Das ist ja krass.

Heike 0:32:39

Also wir haben ja hier so Wildkameras und dann sehen wir, und die standen ja

auch, wie gesagt, schon auf der Koppel bei den Pferden.

Und die tun den Pferden an sich nichts, aber diese Panik, die dann unter den Pferden ausbricht.

Und ja, ja, nun haben wir keine Pferde mehr, aber ist trotzdem schön.

Romy 0:32:59

Ja, aber wie geht ihr denn damit um, zu wissen, dass hier der Wolf direkt in

eurer Nachbarschaft wohnt und vielleicht auch ans Haus rankommt und so?

Heike 0:33:08

Also wir sind keine Wolfshasser.

Also wir finden diesen Kult teilweise sehr komisch, der um den Wolf betrieben wird.

Romy 0:33:19

Was meinst du da genau?

Heike 0:33:20

Naja, mit dem Wolfsbüro und wie viele Menschen da in Lohn und Brot stehen,

um zu erforschen, wie der Wolf sich hier ausbreitet oder nicht ausbreitet.

Aber im Grunde ist es auch eine Bereicherung für den Wald.

Und wir haben tatsächlich noch nie einen Wolf jetzt hier so gesehen.

Also der würde uns vielleicht irgendwo beobachten.

Aber noch nie gesehen, dass der uns angreift oder irgendwie näher kommt. Jetzt kommt mein Enkel.

Romy 0:33:49

Wir machen jetzt hier gerade eine Aufnahme. Genau, und die kommt dann ins Internet. Deshalb,

genau, da kommen wir später nochmal zu euch.

Genau. Der kommt dann.

Heike 0:34:07

Ein ...

Romy 0:34:08

Ahh ist okay.

Heike 0:34:09

Bis gleich.

Romy 0:34:10

Hallo. Tschüss.

Heike 0:34:20

Genau, und die spielen relativ viel zusammen und niedlich auch.

Die bauen hier richtig schöne Buden.

Und das sind auch so richtige Waldkinder. Und das ist auch schön. Das ist sehr schön.

Romy 0:34:28

Ja.

Heike 0:34:28

Für die hier aufwachsen. Also für die Kinder ist das ein Paradies.

Und wir haben ja nur auch ab und zu hier Gäste. Und die sagen,

also wie schön ihr hier wohnt. Wisst ihr das eigentlich?

Also die sind jedes Mal begeistert.

Romy 0:34:42

Ja, das glaube ich.

Heike 0:34:42

Und es ist wirklich

so, ich fahre gerne auf Arbeit.

Aber ich komme genauso gerne nach Hause. Was so schön ist. und im Sommer dann

unter der Linde sitzen. Das ist einfach traumhaft, wirklich.

Romy 0:34:55

Ja, mit diesem Budebauen, da erinnere ich mich auch noch an meine Kindheit.

Das haben wir ja auch gemacht. Da hatten wir so eine kleine Bande und haben

dann irgendwo im Wald Bude gebaut.

Genau, das ist einfach so rausgehen, dreckig werden, auf die Bäume klettern.

Heike 0:35:11

Och mal im Schlamm wälzen, ist völlig okay und völlig richtig.

Aber das macht ja die Kindheit auch aus, finde ich.

Romy 0:35:17

Ich denke auch. Das ist so ein bisschen Freiheit, nicht zu gucken,

wo kommt ein Auto und über welche Ampel muss ich gehen und den ganzen Kram, sondern einfach raus.

Heike 0:35:25

Und jeden Tag raus und mein Enkel ist ja wirklich so, egal bei welchem Wetter,

im Gegenteil, man muss manchmal aufpassen, gestern früh rannte er barfuß raus

und in kurzen Hosen und auch so kalt ist es nicht. Nee, nee, nee, nee.

Du kommst erst mal zurück und ziehst dir was an.

Also das ist auch so ein richtiger Draußenmensch.

Romy 0:35:44

Hans Dampf in allen Gassen auf jeden Fall.

Heike 0:35:46

Ja, also drinnen ist er ungern.

Romy 0:35:49

Ja, aber das stärkt ja auch das Immunsystem, wenn er draußen ist.

Heike 0:35:52

Toll, ne?

Romy 0:35:54

Ja, ein bisschen Dreck.

Heike 0:35:58

Ja, es hält alles zusammen. Ja, hatnoch niemanden geschadet.

Das ist wirklich, das ist...

Romy 0:36:05

Ein bisschen frieren auch, in einem guten Maße, nicht durchgefroren sein.

Heike 0:36:10

Muss ja auch selber erkennen, jetzt ist mir kalt, ich ziehe mir lieber was an oder so.

Das ist herrlich. Man macht die Tür auf und die sind hier in der totalen Natur.

Romy 0:36:24

Ja, und als ihr hierher gezogen seid, gab es da irgendwelche Hürden oder gab

es Unterstützung von Seiten der Gemeinde?

Also gibt es da etwas, was ihr der Gemeinde vielleicht mit auf den Weg geben

wollt, was sie vielleicht noch anpassen kann für die Nächsten,

die versuchen, sich hier heimisch zu machen?

Heike 0:36:41

Also wo wir hierher gezogen sind, nicht. Also aber da bin ich auch ehrlich,

wir haben da keine Hilfe angefordert oder irgendwie. Wir hatten da im Familienverbund

und Freunde sehr viel Hilfe, auch damals mit dem Ausräumen bei der Gaststätte.

Da hatten wir unheimlich viel, die uns geholfen haben und dann war das von der

Gemeinde gar nicht so notwendig.

Was natürlich, mein Kind wollte ja hier ursprünglich bauen und dieser ganze

Bebauungsplan und Außenbezirk.

Und das Ganze zieht sich jetzt schon seit über fünf Jahren hin und es ist immer

noch nicht alles abgeschlossen. Und für junge Leute finde ich es tatsächlich schwierig.

Wenn die was auf die Beine stellen wollen, loslegen wollen, die werden doch sehr ausgebremst.

Also ich für meinen Teil brauche es ja nicht mehr, also das,

ne, und die Messe ist gelesen.

Aber wenn so junge Leute bauen wollen und auch zügig bauen wollen,

also diese Zeit, die ins Land geht,

bis die das okay kriegen, das ist schon teilweise auch grenzwertig,

muss ich wirklich sagen.

Romy 0:37:49

Aber ich finde es schon interessant, dass du sagst, die Messen sind gelesen,

was das Hausbauen angeht, aber

mit 60 nochmal eine Umschulung zur Lehrerin machen, also das ist jetzt.

Das finde ich schon krass.

Heike 0:38:02

Ja, also es gab auch sehr viele Leute,

die haben gesagt, bist du verrückt?

Du kannst dich doch jetzt entspannt zurücklehnen oder so.

Aber wie gesagt, wie ich anfangs schon sagte, ich will das eigentlich gar nicht.

Es gibt Leute aus meiner Klasse, die sind Rentner, die haben gesagt,

ne, gehe ich auch mit Abzügen.

Ich würde es tatsächlich noch nicht wollen.

Also ich habe auch noch nie so das Gefühl, dass ich da...

ausgelastet bin oder irgendwas. Also ich freue mich jeden Tag drauf.

auch gerade so diesen, man wohnt ja auch sehr einsam, im Grunde.

Und dieser Austausch mit den Menschen und dieses irgendwo hinkommen und zu erzählen

und sich, ja, wie gesagt, den Tag auch zu vertreiben, das finde ich gut.

Und es gibt ja genug Phasen zwischendurch.

Es gibt so viel Ferien als Lehrer, da kann ich mich entspannen. und die Wochenenden.

Nee. Ja, und am Ende, wir haben eine wunderschöne Wohnung, klein.

Also wir haben uns von 140 Quadratmeter auf 68 verkleinert damals.

Romy 0:39:12

Das ist aber schon ganz schön viel.

Heike 0:39:13

Das ist ganz schön viel. Und dann haben wir aber auch kennengelernt,

wir haben ja unheimlich viel Möbel abgegeben und,

also es ist auch befreiend, Und wenn man so mal alles aussortiert und mal wegtut,

was man so fünf Jahre nicht in der Hand hatte, dann braucht man es ja auch nicht mehr.

Also es hatte auch viele Vorteile tatsächlich. Und jetzt ist es schön,

die kleine Wohnung, also mit dem Sauber machen wir schnell rum.

Ganz easy. Und also das ist alles, also wie gesagt, es hat sich alles gut gefügt.

Romy 0:39:48

Schön, das freut mich.

Heike 0:39:50

Ja, doch.

Romy 0:39:52

Jetzt bist du in der Schiedsstelle aktiv. Gibt es da noch irgendwelche anderen

Sachen, wo du dich in der Gemeinde einbringst oder hier in Zimpel?

Heike 0:40:01

Nee, gibt es tatsächlich nicht. Also die Schiedsstelle, die habe ich damals

auch bewusst gewählt, auch wegen meinem Harmoniebedürfnis und eben auch,

um Leute kennenzulernen, wirklich.

Um da mal zu sagen, ich komme in Kontakt.

Und das hat ja auch gut geklappt. Also auch selbst mit Leuten,

wo man auf der Schiedsstelle zu tun hatte, wenn man sich trifft,

hält man nen Schwatz und wie geht es denn jetzt und so weiter.

Nee, aber ansonsten ist es auch wirklich, also ich habe im Moment wirklich wenig

Zeit dafür, weil meine Vorbereitungen, vielleicht sehen das alle auch ein bisschen

anders, andere Lehrer, aber meine Vorbereitungen,

tatsächlich nehme ich ziemlich viel in Anspruch.

Und ich werde auch in der Nacht manchmal munter und mir schießt irgendwas ein.

Und ich habe es mir jetzt so gemacht, dass ich auf meinem Nachttisch einen Zettel

habe und einen Stift und mir aufschreibe, Mensch, das könntest du noch mit den

Kindern machen. Also das wäre auch noch cool.

Also das ist ständig in meinen Gedanken. Und ich sitze wirklich viel und lange in der Vorbereitung.

Aber mache ich auch gerne. Also es ist jetzt nie, dass ich sage,

boah, jetzt muss ich mich noch mal hinsetzen oder so. Nee, ich mache es wirklich gerne.

Romy 0:41:14

Und was ist dein liebstes Fach?

Heike 0:41:18

Also Sachunterricht mache ich sehr gerne, weil das so dieses typische Heimatkunde

ja noch ist und zum Anfassen und die Wälder und die Bäume. Aber ich mache auch Deutsch gerne.

Also ich mache aber auch Mathe gerne.

aber,

ich kann es gar nicht so richtig benennen also,

und wie gesagt, in meiner Klasse mache ich alles furchtbar gerne,

weil die einfach toll sind und wir haben da so ein Klassenlied gedichtet was

wir jeden Früh singen und wenn die da schmettern, also nach dem,

We Will Rock You, ich bin sehr unmusikalisch und das war so der einzige Rhythmus,

den ich hingekriegt habe,

und Und wenn die das dann so singen, oh, da lehne ich mich entspannt zurück

und denke immer, boah, sind die klasse.

Also wirklich, nee, macht Spaß.

Und es tut mir schon ein bisschen leid, die jetzt dann zum Schuljahresende abzugeben.

Aber Lauf der Dinge.

Romy 0:42:15

Und dann fängst du mit einer ersten an?

Heike 0:42:17

Das weiß ich alles noch nicht. Das ist keine Ahnung.

Romy 0:42:20

Da ist ja noch fast ein halbes Jahr hin.

Heike 0:42:21

Ja, reichlich ist nur. Und ach, kommt Zeit, kommt Rat. Und ich bin da auch sehr

entspannt. Also ja, mal gucken.

Ach, wird bestimmt doch wieder schön.

Romy 0:42:34

Und gibt es etwas, was du der Gemeinde oder den Leuten hier irgendwie mit auf den Weg geben würdest?

Würdest du gern so irgendwie?

Heike 0:42:48

Naja, also was ich ja tatsächlich gut finde, war ja Boxberg lebt,

die Initiative mit diesen Veranstaltungen, mit den Infoveranstaltungen.

Da habe ich so ein bisschen bedauert.

Romy 0:42:57

Also der Tag des Engagements.

Heike 0:42:59

Ja, dass da zum Teil, also es gab so ein, zwei Stunden, da waren unheimlich

viele Leute da und dann öppte das so ein bisschen ab.

Und dann dachte ich immer, die Leute regen sich immer auf, dass nichts passiert

und kommen aber nicht aus ihren Löchern.

Also wenn ich will, dass sich was verändert, muss ich auch was dafür tun.

Und so diese Initiativen finde ich großartig, weil ich glaube,

sonst wäre es tatsächlich sehr ruhig in Boxberg.

Was ich immer so ein bisschen schwierig finde, also ich bin hier ohne Auto komplett aufgeschmissen.

Also ich komme nicht mal richtig, ich würde zum Beispiel früh gerne auf Arbeit

mit dem Bus fahren, aber da würde ich glaube ich um sieben losfahren,

das ginge noch so halbwegs, müsste ich eine Stunde später anfangen,

aber dann müsste ich um elf wieder zurück.

Also diese Busverbindung, oder überhaupt diese Mobilität, das ist eine Katastrophe, finde ich.

Und ja, wir haben unser Schmidt's-Mini-Lädchen, was ich toll finde in Klitten, wirklich.

Und das ist so eine zauberhafte Verkäuferin.

Aber auch selbst die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr begrenzt.

Ohne Auto ist man da erschossen. Und das finde ich so ein bisschen schade.

Also, weil ich immer denke, wir sind mobil, wir haben die Autos,

aber was ist denn, wenn ich zehn Jahre älter und vielleicht ungern Auto fahre

oder vielleicht ungern dann im Dunkeln Auto fahre oder so? Was machen die?

Also die bleiben so ein bisschen hängen.

Romy 0:44:31

Es gab ja diese Testphase, also vor ein paar Jahren der Bürgerbus,

aber das war halt auch nur für zwei Stunden Aufenthalt irgendwie gedacht. als mal so als Test.

Und dann gibt es ja dieses Pilotprojekt von Klitten an den See.

Das war ja auch mit dem autonomen Bus. Und dann müsste man einfach mal darauf

hoffen, dass das ein Stück weit ausgebaut wird und diese autonomen Busverbindungen

sich vielleicht hier im ländlichen Raum ein bisschen etablieren könnten.

Aber das liegt nicht in der Hand von Boxberg selber. Das ist dann sozusagen

an übergeordneter Stelle nochmal anzubringen.

Und dann gab es ja auch viele Initiativen, die so Mitfahrgelegenheiten angeboten

haben, also diese Mitfahrbänke.

Und auch das braucht aber irgendwie so einen digitalen Anker im Sinne von,

ich trage irgendwo ein, wann ich wohin will, damit die Leute wissen,

sie können mich um die Uhrzeit abholen.

Heike 0:45:25

Ja, auch eine Planbarkeit.

Romy 0:45:26

Ja, was die Planbarkeit angeht. Und das ist dann halt auch wieder für ältere

Menschen nicht so optimal, zumindest für die, die jetzt im Moment kein Handy

haben. Ich glaube, in 20 Jahren wird jeder eins haben.

Also könnte man das für dann sicherlich noch mal andenken, aber im Moment hat

es sich noch nicht durchsetzen können.

Also es haben viele Regionen tatsächlich probiert mit dieser Mitfahrbank.

Heike 0:45:46

Ja.

Ja, aber ansonsten, also ich habe den Eindruck, wenn ich ein Problem habe und

auf die Gemeinde gehe, dann wird mir auch geholfen.

Romy 0:45:58

Das ist schön.

Heike 0:45:58

Also da gibt es immer Ansprechpartner, die für mich da sind,

egal ob das jetzt um den Bärwalder See geht oder irgendwie.

Also da habe ich keine Probleme, aber ich muss eben, wie gesagt, hinkommen.

aber grundsätzlich also ich kann da jetzt nicht sagen das würde ich verbessern

oder jenes, weil ich noch nie so viel in Anspruch genommen habe.

Einfach um das beurteilen zu können ja

Romy 0:46:24

aber ist doch auch gut,

wenn man so halbwegs

Heike 0:46:28

autark ist

Romy 0:46:28

nicht so super super angebunden und Dinge braucht ja.

Heike 0:46:33

Wenn man doch selber viel entscheiden kann, das ist ja auch wichtig Ja,

und das ist eben diese Eigenständigkeit, genau.

Ja, nee, also wie gesagt, wir sind richtig glücklich.

Romy 0:46:45

Schön.

Heike 0:46:45

Und wenn ich jetzt hier so zum Sonntag durchatme, das ist so schön.

Romy 0:46:50

Wie betrachtest du denn die touristische Entwicklung in der Region?

Heike 0:46:55

Also als wir hierher gezogen sind, fand ich das noch sehr viel schlechter.

Ja, jetzt mittlerweile hat sich ja auch am Bärwalder See am Ufer einiges getan

und viele Initiativen und ein Ferienpark ist entstanden und so weiter.

Also ich glaube, dass das auf einem guten Weg ist generell.

Und wie gesagt, wir haben ja auch manchmal Urlauber hier und also viele kennen

ja Zimpel überhaupt nicht.

Das kommt ja gleich noch dazu und wir kannten es ehrlich gesagt vorher auch nicht.

wir kannten es immer nur als Zimpel Tauer als dieser Doppelbegriff aber waren

nie hier oder irgendwie und also alle die da waren, kommen wieder weil es so

schön ist also landschaftlich schön ist, von der Ruhe her,

wir haben Bekannte aus Dresden die kommen einfach manchmal ein Wochenende her

und sagen, wir wollen mal in Ruhe ausschlafen, die wohnen mitten in Dresden,

und dann spazieren gehen bei dieser Ruhe und dann sagen die nach zwei Tagen

boah, es war wie eine Woche Urlaub,

und gerade so, was eben hier zur Strandnähe angeht,

also da tut sich schon was.

Also ich denke, das ist im Aufbau. Da wird immer mehr.

Aber man braucht es eben auch Investoren, die da sagen, wir packen das an und wir machen das.

Und Geld ist ja immer das, was im Moment niemand hat.

Aber ja, ich denke schon und manchmal sind auch Dinge gar nicht so sehr vom

Geld abhängig. Das sind einfach so manchmal Sachen, die man eben Feste oder die man organisiert,

um die Gegend bekannter zu machen.

Ich denke, da ist peu à peu, ist da Boxberg schon auf einem guten Weg.

Romy 0:48:43

Und was ist so dein großer Wunsch für die Zukunft?

Heike 0:48:48

Oh, mein großer Wunsch. Also erstmal natürlich, weil wir das im Bekanntenkreis

leider sehr oft erleben, Gesundheit für alle, die in meinem Umfeld.

Ich denke, das ist das Allerwichtigste. Alles andere macht man sich irgendwie passend.

Das ist dann auch nebensichtlich.

Wenn man gesund ist, kann man viele Dinge machen und erleben.

Mein großer Wunsch ist, dass wir hier eigentlich alt, glücklich und selig bis

an unserem Lebensende hier wohnen bleiben.

An diesem wirklich wunderschönen Ort. Doch, ja, das ist so mein Wunsch.

Also Veränderung hatte ich jetzt genug. Ich glaube, es reicht.

Ich würde es jetzt gerne mal so ein bisschen konstanter haben.

Romy 0:49:39

Schön.

Möchtest du uns noch irgendwas erzählen, was du einfach erzählen willst?

Was dir wichtig ist?

Heike 0:49:54

Wichtig ist mir eigentlich noch mal zu sagen, dass im Prinzip jeder Mensch so

seines eigenen Glückes Schmied ist. Also ich bin ja so das beste Beispiel.

Ich hatte wirklich Veränderungen, die ich nicht wollte und habe mich aber darauf

eingelassen und bin jetzt sehr glücklich, wie sich alles verändert hat.

Wie gesagt, ich genieße das im Sommer, jeden Sonntagmittag unter der Linde zu

sitzen und zu denken, boah,

jetzt würdest du schon wieder an deiner Gaststätte rumrennen und Leute bedienen

und hättest furchtbar viel Arbeit und genieße jetzt im Grunde mein zweites Leben.

Ja.

Und wie gesagt, es sollte jeder auch mit Rückschlägen, es geht immer weiter.

Es gibt immer irgendwas, was dann am Ende passiert.

glücklich macht.

Also das denke ich, weil auch so viele so missmutig sind und auch so viel gejammer.

Und da denke ich immer, Mensch, nee, das muss überhaupt nie sein.

Denk mal nach, was noch wäre, was so in deinem Kreis ist, was dir gefallen würde

und dann mach's doch einfach. Und wenn's schief geht, dann machst du was anderes.

Mehr machen und nicht so viel jammern.

Romy 0:51:18

Warst du schon immer so? Oder hat sich das über die Jahre entwickelt,

diese Einstellung zum Leben?

Heike 0:51:25

Also ich war schon immer ein positiver Mensch. Doch, das muss ich sein.

Und wie gesagt, sehr harmoniebedürftig. Das war ich schon immer.

Aber ich musste eben auch lernen, jetzt so mit Rückschlägen zurechtzukommen,

was ich vorher nie hatte.

Also mein Leben verlief sehr geradlinig. und,

habe eben wirklich lernen müssen, es gibt immer einen Weg.

Es ist immer irgendwo, wenn eine Tür zugeht, hört sich so plattern,

geht eine andere auf, aber es ist wirklich so.

Es funktioniert. Und man muss sich aber eben drauf einlassen.

Man muss aufhören, sich zurückzuziehen, zu jammern und ich bin jetzt sehr traurig

und ja, kann ja alles eine Weile sein, aber dann los, es geht weiter.

Romy 0:52:11

Also ich glaube, du bist auch, also ich könnte mir vorstellen,

dass es daran liegt, dass du ein gutes Umfeld hast, die ähnlich drauf sind wie

du, wo du auch dich gestärkt fühlst und gestärkt wirst.

Das ist ja auch nicht jedem vergönnt, das muss man vielleicht dazu sagen.

Und dass das wahrscheinlich auch ein sehr, sehr großes Geschenk ist und auch

dazu beiträgt, dass man so positiv das Leben gehen kann. Das finde ich wunderschön.

Also es hat sich durch dieses ganze Gespräch gezogen, diese Positivität.

Und das ist fantastisch.

Heike 0:52:50

Ich kann nur sagen, Leute, seid glücklich. Arbeitet daran, dass ihr glücklich

seid und ihr schafft das.

Also wirklich, weil es gibt so viele Dinge, die man tun kann und ausprobieren kann.

Und ich habe auch noch eine riesen To-Do-Liste, was ich machen will,

wenn ich wirklich mal Rentner bin.

Also ich habe es mir vorgenommen, mal Klavier spielen zu lernen.

Wir haben ein Klavier und ich kann nich spielen.

Oder ich habe mal getöpfert, das fand ich großartig. Fehlt mir aber jetzt auch die Zeit.

Also selbst wenn ich jetzt irgendwann mal Rentner bin, denke ich,

wird es nie langweilig, weil es ganz viele Dinge auf meiner To-Do-Liste gibt,

die ich gerne noch machen würde.

Romy 0:53:28

Sehr schön. Dann drücke ich ganz doll die Daumen, dass es auf der einen Seite

noch lange dauert, bis du auf diese Liste zurückgreifen musst.

Heike 0:53:36

Ja, hoffe ich auch.

Romy 0:53:38

Und auf der anderen Seite, dass noch ein paar andere Sachen mit drauf kommen,

an denen du dich dann erfreuen kannst, wenn es dann irgendwann soweit ist.

Und behalte deine Positivität und diesen Enthusiasmus. Vielen Dank.

Also es war sehr.

Sehr schön mit dir.

Heike 0:53:51

Ich danke. Wunderschön heute. Wirklich.

Kann ich nur zurückgeben. Vielen Dank.

Romy 0:53:56

Ja, gut.

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